Ernährungs- und Gartentipp
Essbare Wildkräuter: Von Zauberkraut bis Störenfried
(nw/tw). Besondere Obst- und Gemüsesorten und deren Verwendung stellen Karin Maring und Matthias Schuh regelmäßig im WOCHENBLATT vor. In dieser Ausgabe präsentieren die Diplom-Oecotrophologin und der Museums-Gärtner, beide vom Freilichtmuseum am Kiekeberg in Rosengarten-Ehestorf, ihren Ernährungs- und Gartentipp für essbare Wildkräuter.
Spaziergänge sind das aktuelle Mittel zur Freizeitgestaltung geworden. Dabei lassen sich, sobald die ersten Sonnenstrahlen die Erde erwärmen, Gänseblümchen und essbares Grün entdecken. Gundermann z.B. verrät sich durch kleine violett-blaue Blüten. Er galt bereits bei germanischen Völkern als Zauberpflanze, weil seine Heilkräfte bekannt waren. Heute wissen Ernährungswissenschaftler um den gesundheitlichen Wert seiner Bitterstoffe. Sie aktivieren die Verdauungssäfte im Körper und dämpfen den Appetit auf Süßes. Diese Geschmacksstoffe sind auch in der zarten Vogelmiere und im Löwenzahn, hier in der milchigen Flüssigkeit, enthalten. Seine Blätter weisen zudem einen hohen Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt auf. Von allen diesen Pflanzen lassen sich Blätter und Blüten verwenden. Giersch, auch Dreiblatt genannt, wächst ungewollt in den meisten Gärten. Für ihn gilt: nicht ärgern, sondern essen. Sein Vitamin-C-Gehalt ist etwa 20-mal höher als der von Kultursalat. Am besten schmecken die frischen, jungen Blätter.
Garten-Tipp: Der Blick in ein Bestimmungsbuch (im Museumsladen erhältlich) oder auf eine App liefert schnell einen Überblick über essbare Wildkräuter. Fündig werden Besucher auch auf dem Gelände des Freilichtmuseums am Kiekeberg (Öffnungszeiten beachten).
Rezept-Tipp - Frühlings-Gurkensalat: Eine Salatgurke fein schneiden, mit einer Marinade aus zwei Esslöffeln Essig, zwei Esslöffeln Joghurt (oder Schmand), Salz, Chiliflocken (oder Pfeffer), etwas Senf und gehackten Walnüssen mischen. Eine Handvoll gewaschener Wildkräuterblätter und -blüten wie Gänseblümchen, Gundermann, Vogelmiere, Giersch oder Löwenzahn überstreuen. Guten Appetit!
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