Kleckener Schützenverein hat einiges vor

Hier reichen sich Sport und Tradition die Hand

lm. Klecken. "Endlich kann hier wieder Standluft geschnuppert werden", erklärt Peter Küchenbecker voller Freude im Gespräch mit dem WOCHENBLATT im Kleckener Schützenhaus. Die Corona-Pandemie hat auch vor den Schützenvereinen der Region nicht Halt gemacht. Schützenfeste blieben aus und auch viele beliebte Preisschießen konnten nicht stattfinden.

Dafür gab es auch bei den Kleckener Schützen ein kleines Novum. Das erste Mal seit 1939 ist ein Schützenkönig länger als ein Jahr im Amt. Damals hatte Richard Meyer das Zepter bis 1950 in der Hand, da in der Zeit um den zweiten Weltkrieg an einen regulären Schützenbetrieb nicht zu denken war. Nun ist Karsten Lenge, Schützenkönig von 2019, seit Langem der erste König, dessen Amtszeit über ein Jahr hinausgeht. In einem Schreiben fasste die "Königscrew" um Majestät Karsten Lenge das Corona-Jahr aus eigener Sicht zusammen. Immerhin war 2019, als Lenge Schützenkönig wurde, noch nicht abzusehen, wie lange er tatsächlich im Amt bleiben würde.

Getreu dem Motto "Aufgeschoben ist nicht aufgehoben" blicken Lenge und Co. zuversichtlich in die Zukunft. Das Schützenfest fällt zwar auch in diesem Jahr aus, trotzdem ist die Stimmung im Verein gerade aufgrund des wieder gestarteten Trainingsbetriebes wieder hoffnungsvoll.
Der Verein an sich ist eher traditionell ausgerichtet, wenn auch viele der derzeit knapp 180 Mitglieder den Schießsport durchaus ehrgeizig betreiben. Dafür bietet der Kleckener Schützenverein optimale Bedingungen. Die Anlage am Schützenweg 11 ist mit acht 50m-Kleinkaliberbahnen, zehn 10m-Luftdruckbahnen und fünf 25m-Bahnen für Klein- und Großkaliber ausgestattet. Angedacht ist, mindestens vier Luftgewehrstände auf moderne Elektronik umzurüsten, die Corona-Pandemie macht dem Vorhaben derzeit jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Der Verein hat zwar nicht mehr die Sogwirkung für die Dorfbevölkerung, wie es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war, trotzdem ist er für die Dorfgemeinschaft weiterhin ein elementarer Baustein. Er stellt Sportstätten zur Verfügung und bietet strukturierte Freizeitmöglichkeiten. Hinzu kommen die regelmäßigen Veranstaltungen wie das Schützenfest und Königsbälle. Der Schützenverein bietet somit neben den Sportvereinen, der Kirche und der Feuerwehr ein Angebot für die Gesamtbevölkerung in Klecken. All das erledigen die Mitglieder des Schützenvereins ehrenamtlich.
"Wir haben hier noch einiges vor. Die Perspektiven sind da, aber die Aktivitäten wollen wir zusammen bestreiten", betont Peter Küchenbecker und gibt einen zuversichtlichen Ausblick auf die kommende Zeit im Schützenverein.

Neben der traditionellen Seite des Vereins gibt es da aber auch noch die sportliche, die vielen Leuten weniger bekannt ist. Dabei sind die Kleckener Schützen nicht nur auf Pokalschießen unterwegs, auch bei Deutschen wird regelmäßig gastiert. Im Vordergrund steht zwar immer der Spaß, es werden aber auch grundlegende Fähigkeiten vermittelt. Das Schießen verbessert die Motorik und die Konzentrationsfähigkeit, auch das Verantwortungsbewusstsein wird geschult. Gerade im Jugendbereich trifft der Schützenverein hier genau ins Schwarze.

Ein weiterer wesentlicher Teil der Jugendarbeit im Schützenverein ist der Spielmannszug des Vereins, der 1926 gegründet wurde. Hier haben selbst die Kleinsten die Möglichkeit, das Spielen eines Musikinstruments wie Flöte oder Trommel zu erlernen.

Schon seit 1924 aktiv

Das offizielle Gründungsjahr des Vereins markiert das Jahr 1924 im Gasthaus Voss, am 6. Januar 1950 wurde der Verein jedoch noch einmal gegründet. Der Zweck: Die Liebe zur Heimat zu pflegen und gesellschaftlichen Verkehr und Zusammenschluss der Dorfbewohner bei Feierstunden und frohen Festveranstaltungen zu vermitteln. Auch heute noch ist die Bedeutung des Vereins für die Gemeinschaft im Dorf unbestritten. 13 Mitglieder nahmen an der Gründungsversammlung vor nun fast 100 Jahren teil, heute sind knapp 180 Schützen im Verein organisiert.