Brandschützer zogen Bilanz

Feuerwehr Garstedt freut sich auf neues Tanklöschfahrzeug

Eine beeindruckende Bilanz für 2022 zog Matthias Öhler, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Garstedt, kürzlich auf deren Jahreshauptversammlung in Toppenstedt. Mit 57 Einsätzen war die Wehr demnach mehr als doppelt so oft ausgerückt wie im Jahr 2021. Öhler erinnerte vor allem an die Unwettereinsätze. Auch zu fünf schweren Verkehrsunfällen wurden die Retter alarmiert. Als Führungsfahrzeug des Fachzuges Gewässerschutz der Kreisfeuerwehr war der Einsatzleitwagen der Garstedter zudem beim Brand einer Motoryacht auf der Elbe bei Bullenhausen vor Ort.

Harsche Kritik übte der Ortsbrandmeister an der Akademie des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz in Celle und Loy. Trotz gesetzlicher Verpflichtung würden von der Akademie immer weniger Führungslehrgänge angeboten. Man versuche, diese Aufgabe an die Kommunen zu übertragen und das Ehrenamt hierdurch weiter zu belasten. Entsprechende Aussagen des Regierungsbrandmeisters Uwe Quante auf der zuvor abgehaltenen Ortsbrandmeister-Dienstversammlung seien schlicht eine Frechheit.

Erfreulich ist hingegen, dass im vergangenen Jahr der neue in Garstedt stationierte Einsatzleitwagen der Samtgemeinde Salzhausen in Dienst gestellt werden konnte. Dieses auf aktuellem technischem Stand befindliche Fahrzeug ist ein Quantensprung gegenüber dem Vorgängerfahrzeug, erfordert jedoch auch deutlich mehr Ausbildung bei der Bedienung. Der Ortsbrandmeister dankte ausdrücklich den größtenteils jungen Kameradinnen und Kameraden, die sich in der ELW-Gruppe zusammengefunden haben und sich engagiert in die Bedienung der hochkomplexen Technik einarbeiten. Einen besonderen Dank richtete er auch an Hartmut Wehner. Da der ELW nicht mehr mit dem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden darf sondern einen sogenannten Feuerwehrführerschein erfordert, hat er bereits einige Feuerwehrleute hierfür ausgebildet.

Neuigkeiten berichtete Matthias Öhler in Sachen Tanklöschfahrzeug (TLF). Der Nachfolger für das über 30 Jahre alte TLF der Wehr sei bestellt. Mit der Auslieferung sei aufgrund der extrem langen Lieferzeiten für Fahrgestell und Aufbau jedoch nicht vor 2024 zu rechnen. "Das wird ein super Fahrzeug“, brachte Öhler seine Vorfreude zum Ausdruck. Er warb bei den fördernden Mitgliedern um Spenden, um die Ausstattung des TLF um die von der Feuerwehr als notwendig erachtete Ausrüstung zu ergänzen. Da diese in der Fahrzeugnorm für ein TLF nicht vorgesehen sei, könne sie von der Samtgemeinde als Kostenträger nicht finanziert werden, erläuterte der Ortsbrandmeister.

Ein großer Erfolg war der im Oktober durchgeführte Blaulichttag. Gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen hatte die Wehr ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt und viele Besucher nutzten bei bestem Wetter die Gelegenheit, sich über die Wehr zu informieren. Das Ziel der Mitgliederwerbung für die Einsatzabteilung konnte jedoch leider nicht erreicht werden. Daher hat die Wehr für dieses Jahr eine gezielte Werbeaktion geplant. Angesprochen werden sollen dabei nicht nur Jugendliche und junge Erwachsene; auch mit 30 oder 40 kann man noch aktives Mitglied der Feuerwehr werden.

Auch in Sachen Jugendfeuerwehr konnte der Ortsbrandmeister Neuigkeiten verkünden. „Wir streben eine enge Zusammenarbeit mit der benachbarten Jugendfeuerwehr Wulfsen an“, verkündete Matthias Öhler. Erste Garstedter Feuerwehrleute verstärken bereits das Betreuerteam der Wulfsener Nachwuchsbrandschützer.

Gemeindebrandmeister Jörn Petersen wünschte sich in seinem Grußwort, dass die FF Garstedt eine eigene Jugendfeuerwehr gründet, begrüßte die angedachte Zusammenarbeit jedoch und sieht diese als ersten Schritt hin zu einer eigenen Nachwuchsabteilung. Auch er richtete einen besonderen Dank an Hartmut Wehner und die Mitglieder der ELW-Gruppe für ihr über das normale Maß hinausgehendes Engagement.

Petersen freute sich zudem, drei Aktive der Wehr in den nächst höheren Dienstgrad befördern bzw. ernennen zu können. So beförderte er Hans-Georg Stolte zum Ersten Hauptfeuerwehrmann und ernannte Carmen Kaufmann und Eike Brose nach erfolgreich absolvierter Grundausbildung zur Feuerwehrfrau bzw. zum Feuerwehrmann.