Sie bauen Prothesen für versehrte Afrikaner
Bundesverdienstkreuz für Karsten Schulz und seinen Verein "PRO Uganda"
"Ich sehe diese Auszeichnung in allererster Linie als Anerkennung für uns alle an. Jeder und jede Einzelne im PRO-Uganda-Team hat einen überaus wichtigen Beitrag zur Arbeit und zu dieser Ehrung geleistet." Das sagt Karsten Schulz (59), aus Toppenstedt (Landkreis Harburg) stammender Orthopädie-Mechaniker und Fachlehrer für Orthopädietechnik. Stellvertretend für den von ihm geleiteten Verein "PRO Uganda" erhält er am 7. Oktober im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Der gemeinnützige Verein "PRO Uganda" wurde 2013 gegründet und hat seine Zentrale im hessischen Usingen, wo Karsten Schulz heute lebt. Der Verein ließ in Afrika mit Unterstützung durch großzügige Spender und Sponsoren unter anderem eine Orthopädiewerkstatt zur optimalen Versorgung der Gehandicapten errichten. Dort bauen Schulz und sein Team seit 2015 Prothesen und Orthesen für als Folge von Bürgerkriegen oder Krankheiten Versehrte. Weit über 1.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen habe man dadurch - so Schulz - "trotz bestehender Armut ein Dasein in Würde ermöglichen und den Weg zurück ins gesellschaftliche Leben ebnen" können. Im vergangenen Jahr lief zudem eine Amputierten-Fußballmannschaft aus Uganda dank der Unterstützung durch die Prothesen-Profis im wahrsten Wortsinn zu Hochform auf. "Eine unbezahlbare Investition in das Leben vieler Menschen, die nun mit einer ganz besonderen Auszeichnung bedacht wird", freut sich der künftige Verdienstkreuzträger für seine Crew.
"Mein eigentlicher Antrieb bei meiner Arbeit ist mein Glaube an Gott, ohne dessen Segen und Unterstützung wir dieses Projekt nie hätten umsetzen können", betont Schulz gegenüber dem WOCHENBLATT. Sein Leitmotiv sei ein Bibelvers aus dem Matthäus-Evangelium: "Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan."
Nachdem der Verein seine Werkstatt um neue Gebäude und eine leistungsstarke Infrastruktur erweitern konnte, will er nun in Uganda ein solides Ausbildungsangebot für einheimische Orthopädie-Fachkräfte schaffen. "Damit verbunden ist auch die Stärkung von Partnerschaften und Netzwerken vor Ort", schmiedet Karsten Schulz weitere Zukunftspläne.
- Mehr Infos unter www.prouganda.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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