Fledermäusen auf der Spur
Salzhäuser Grüne im Naturerlebniswerk Vierhöfen

Biologin Ingelore Plate (li.) zeigte den Salzhäuser Grünen die 
Fledermauskästen des Naturerlebniswerks Vierhöfen | Foto: Beer
  • Biologin Ingelore Plate (li.) zeigte den Salzhäuser Grünen die
    Fledermauskästen des Naturerlebniswerks Vierhöfen
  • Foto: Beer
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Bereits vor der Eröffnung im September durften die Salzhäuser Grünen das Naturerlebniswerk Vierhöfen besichtigen und an der ersten Zählung der Fledermäuse in diesem Jahr teilnehmen. Kira Cieslewicz, Vorsitzende des Naturerlebniswerk-Vereins, und ihr Team investieren viel Herzblut, um die verwunschene Anlage wieder zu einem aktiven Ökologiezentrum zu entwickeln. Bereits jetzt kann sich jedermann über die kommenden Aktivitäten unter https://www.naturerlebniswerk.de/ informieren oder das Seminarhaus reservieren.

Naturerlebniswerk eröffnet im September

Die Biologin Ingelore Plate und Fledermausbeauftragte Sabine Piper führten die Salzhäuser Gruppe über das Gelände. Dabei erfuhren die Gäste, dass Fledermäuse bis 25 Jahre alt werden können. Neben den bekannten Fressfeinden wie Eulen, Katzen und Marder können auch Meisen für junge Fledermäuse gefährlich werden, wenn sie Zugang zu den "Wochenstuben" der Kleinen haben. Ab Anfang Mai finden sich die Weibchen zu Wochenstuben zusammen, in denen die Jungtiere später geboren und gemeinsam aufgezogen werden. Im Juni kommen viele Jungtiere zur Welt, Ende Juli/Anfang August beziehen die Kleinen dann eigene Quartiere. Die Männchen suchen sich in der Zeit Tagesquartiere, die als Ausgangspunkt für die Jagd dienen.

Der Rundgang führte auch zu einer alten Hütte, an deren Außenwand Fledermauskästen hängen. Dabei handelt es sich um "Wochenstuben", die jetzt voll mit Tieren besetzt sind. Mit einem Fledermausdetektor der Expertinnen wurden die Laute der Tiere hörbar, denn die Tiere nutzen Ultraschall für die Kommunikation und zur Orientierung, also Frequenzen, die oberhalb des Hörbereichs des Menschen liegen.

Weiter ging die Tour zum Winterquartier der Fledermäuse in einem langen Raum unterhalb des einstigen Vierhöfener Schießstandes. Hier leben in der kalten Jahreszeit zahlreiche Mückenfledermäuse in Steinen mit Schlitzen, die an der Decke angebracht sind. Damit die Luft nicht zu trocken wird, wurde extra feuchter Sand für das Raumklima am Boden eingebracht. Für die Fledermäuse ist das weitläufige Gelände des Naturerlebniswerkes ein idealer Lebensraum, zumal noch durch einen grundwassergespeisten See - der durch den Aushub eines Schießstandes entstanden ist - zahlreiche Mücken und andere Insekten vor Ort sind.

Naturnahe Grünfläche auf ehemaliger Schießanlage

Oberirdisch ging die Tour über die 400 Meter lange ehemalige Schießanlage weiter, die jetzt als naturnahe Grünfläche genutzt wird. Am Ende der Führung wurde es besonders spannend, als die Zählung der Tiere begann. Alle Besucher saßen gebannt vor einem offenen Unterstand und warteten auf die erste Fledermaus, die hinausflog. Dann ging es Schlag auf Schlag, und das Klicken der Zählknöpfe begann, als die nachtaktiven Tiere zum Fressen in die Dämmerung hinausflogen. Insgesamt ergab die Zählung 478 (aus der "Wochenstube") ausgeflogene Mückenfledermäuse.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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