Samtgemeinde Salzhausen
Landkreis Harburg gibt Flüchtlingsunterkünfte ohne Wissen der Kommune auf

Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause: "Der Landkreis hat uns nicht über sein Vorhaben informiert" | Foto: ce
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  • Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause: "Der Landkreis hat uns nicht über sein Vorhaben informiert"
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"Wenn es darum geht, Flüchtlinge aufzunehmen, stehen wir für den Landkreis Harburg stets Gewehr bei Fuß und tun, was in unserer Macht steht. Wenn der Kreis aber bei uns Unterkünfte von Schutzsuchenden wieder aufgibt, erfahren wir das nicht immer aus erster Hand, sondern auch schon mal erst über Dritte. Das kann es nicht sein!" So macht Salzhausens Samtgemeinde-Bürgermeister Wolfgang Krause seinem Unmut Luft, nachdem der Fachbereich Ordnung & Soziales im Rathaus vor wenigen Tagen einen Anruf aus Eyendorf erhielt: Ratsherr Joachim Bartels (Grüne), Leiter des dortigen Flüchtlings-Helferkreises, teilte mit, dass sich der Landkreis von zwei kleineren Wohnhäusern in Salzhausen trennen wolle, die er bei der Samtgemeinde zur Unterbringung von Schutzsuchenden angemietet hatte.

Betroffen sind die bisherigen Quartiere am Paaschberg in Salzhausen und an der Oelstorfer Landstraße in Oelstorf. Wolfgang Krause erklärte gegenüber dem WOCHENBLATT, die Samtgemeinde sei im Vorfeld vom Kreishaus nicht über die Maßnahme informiert worden. "Der Landkreis Harburg hat diese dezentralen Häuser als Flüchtlingsunterkünfte aufgegeben, da der administrative Aufwand zu hoch ist", erklärt Kreissprecherin Katja Bendig auf WOCHENBLATT-Anfrage. Schutzsuchende, die bislang in diesen Wohnungen unterkamen, würden ab sofort in zentrale Gruppenquartiere gebracht. "Dass die Kommunikation mit der Samtgemeinde nicht so gut gelaufen ist, tut uns leid", so Bendig weiter. Wolfgang Krause seinerseits wünscht sich "künftig direkte Informationen aus erster Hand vom Landkreis". 

Joachim Bartels hatte von der Unterkunftsaufgabe erfahren, als eine aus Afrika stammende, alleinerziehende Mutter mit drei Kindern die Wohnung in Oelstorf kurzfristig verlassen sollte und mit Unterstützung des Landkreises vorübergehend ins Eyendorfer Flüchtlingscamp sollte. Dieses wird von Bartels und dem Helferkreis betreut. "Ich hoffe, dass für die Frau möglichst schnell eine gute, dauerhafte Lösung gefunden wird", so Bartels. "Über den weiteren Verbleib der Familie werden die Samtgemeinde Salzhausen und der Landkreis gemeinsam mit der Frau entscheiden", kündigt Wolfgang Krause schließlich an.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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