"Wir müssen modern bleiben!": Hans-Uwe Weyer, neuer Vorsitzender des Verkehrs- und Kulturvereins Salzhausen, im WOCHENBLATT-Interview

Vorstand und Ehrenvorsitzende (v. li.): Klaus Boenert, Manfred Nienstedt, Andrew de Souza, Hans-Uwe Weyer, Frithjof Plautz und Ulrich Magdeburg
  • Vorstand und Ehrenvorsitzende (v. li.): Klaus Boenert, Manfred Nienstedt, Andrew de Souza, Hans-Uwe Weyer, Frithjof Plautz und Ulrich Magdeburg
  • hochgeladen von Christoph Ehlermann

ce. Salzhausen. Bereits seit 65 Jahren besteht der Verkehrs- und Kulturverein (VKV) Salzhausen. Die engagierte Initiative denkt aber keineswegs an Rente, sondern startet mit dem kürzlich gewählten neuen Vorsitzenden Hans-Uwe Weyer (69) in die Zukunft. WOCHENBLATT-Redakteur Christoph Ehlermann sprach mit Weyer über die Aktivitäten und Ziele des VKV.
WOCHENBLATT: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Arbeit als neuer VKV-Chef gesteckt?
Hans-Uwe Weyer: Die Ziele, die der VKV sich steckt, sind neben der ständig zu überprüfenden Struktur des Vereines, sich auf wandelnde Konstellationen in der Gesellschaft einzustellen und damit den Verein modern zu halten. Unser Verein ist ein Teil der Gesellschaft und will sie stützen. Wir wollen möglichst effektiv die Bereiche Werbung, Kultur und Tourismus gemeinsam mit der Gemeinde und Samtgemeinde fördern.
WOCHENBLATT: Welche Stärken zeichnen den VKV aus?
Weyer: Der VKV ist eine Organisation von Bürgern für die Bürger in der Gemeinde und Samtgemeinde. Wir sind keine anonyme, externe Marketingfirma und haben damit das Ohr ganz eng an den Erfordernissen und Wünschen der Menschen. Die Basis dafür sind motivierte und ehrenamtlich tätige Mitglieder in einem funktionierenden Verein.
WOCHENBLATT: Wo herrscht Verbesserungsbedarf?
Weyer: Natürlich gibt es immer etwas zu optimieren. Auch ein Verein, in dem sich viele Mitglieder schon nahezu professionell engagieren, kann man es nicht immer allen recht machen. Wie schon erwähnt: Die Strukturen müssen immer überprüft werden, auch im Sinne der Mitglieder. Ein Verein ist schließlich abhängig von den neuen Ideen, die die Mitglieder einbringen und die in den Gremien aufgenommen und umgesetzt werden.
WOCHENBLATT: In der Tourismus- und der Werbeabteilung ist die Zahl der Mitglieder leicht rückläufig. Woran liegt das und kann man da irgendwie gegensteuern?
Weyer: Wie ich schon angedeutet habe, brauchen wir ständig neue Inspiration und Menschen in allen unseren Bereichen, die sich solidarisch und engagiert einbringen. Eine der Entwicklungen, auf die wir adäquat zu reagieren haben, ist der Tourismus. Auch hier ist das Internet als bevorzugte Vermarktungsplattform von enormer Wichtigkeit geworden. Unsere Aktivitäten im Tourismus zielen gemeinsam mit benachbarten Tourismusorganisationen auf den Kurzurlauber, der Salzhausen und die Region besuchen möchte. Innerhalb der Marke „Lüneburger Heide“ besitzt die Samtgemeinde Salzhausen einen großen Stellenwert, was sich auch positiv auf das Image der Orte auswirkt. Davon profitiert nicht nur der Tourismus, sondern zudem die gesamte Wirtschaft der Samtgemeinde.
WOCHENBLATT: Der VKV lockt mit seinen Veranstaltungen viele Besucher nach Salzhausen und wirbt damit für den Heideort. Andererseits wurde in der Tourismusabteilung und im zuständigen Aussschuss des Landkreises Harburg bemängelt, dass die Gemeinden innerhalb der Samtgemeinde Salzhausen auf dem Tourismus-Sektor nicht genügend zusammenarbeiten und dass viele Events in der Region immer noch eher mit Luhmühlen als mit Salzhausen verbunden sind.
Weyer: Da sprechen Sie ein gewisses Dilemma an. Genauso wie bemängelt wird, dass sich Salzhausen gegenüber Luhmühlen nicht ausreichend positioniert, genauso ist das berechtigte Selbstverständnis der einzelnen Gemeinden zu verstehen, nicht durch Salzhausen in der Wahrnehmung unterzugehen. Wir diskutieren diese Zusammenhänge schon lange Zeit und haben punktuell bereits Überschneidungen festgestellt und Synergien realisiert. Leider noch in bescheidenem Umfang. Wir werden weiter daran arbeiten.
WOCHENBLATT: Mit einem Jahresüberschuss von rund 5.000 Euro in 2014 steht der VKV relativ gut da. Wie wichtig ist gleichwohl die Gewinnung neuer Mitglieder und Sponsoren, um künftige Aktivitäten zu finanzieren?
Weyer: Für jeden Verein ist es eine Kernaufgabe, neue Mitglieder bzw. Sponsoren zu finden. Der Überschuss des VKV resultiert aus der guten Arbeit unserer Abteilungen, immer vor dem Hintergrund des finanziell Machbaren. Bei einer größeren Zahl von Mitgliedern könnten wir natürlich auch mehr bewegen.
Bei der Werbung für die Arbeit des VKV spielen auch die relevanten Medien eine wichtige Rolle, damit die Menschen einen Einblick in unsere Tätigkeit bekommen. Gleichzeitig hoffen wir, dass dadurch Interessierte motiviert werden, dem VKV als Mitglied beizutreten. Ohne den VKV würde unsere Samtgemeinde in ihrer Außenwirkung sicherlich nicht so gut dastehen, wie sie es gegenwärtig tut. An dieser Stelle möchte ich daher unseren Mitgliedern einen Riesendank aussprechen für ihre langjährige Treue zu ihrem VKV.
WOCHENBLATT: Neben traditionellen Publikumsmagneten wie den Theatertagen, dem Kirch- und Markttag und dem Weihnachtsmarkt präsentiert der VKV in diesem Jahr als Neuheit das "Mittsommerfest". Was ist dort geplant?
Weyer: Der VKV hat sein 65-jähriges Jubiläum und feiert daher ein Fest für die Bürger - das „Mittsommerfest“ am 20. Juni in der Waldbühne am Paaschberg. Für dieses Fest hat der VKV den Kultursommerpreis des Landkreises Harburg unter dem Motto „Miteinander“ gewonnen. Wir wollen miteinander essen und trinken, spielen und tanzen und singen. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen, und wir nehmen jede Idee, wie man das Fest noch attraktiver gestalten könnte, dankbar auf. So ein Fest kostet auch einiges an Geld. Weil wir keinen Eintritt nehmen werden, wäre es großartig, wenn sich Sponsoren fänden, die mit ihrer Unterstützung dem Fest einen noch schöneren Rahmen geben würden.
WOCHENBLATT: Herr Weyer, vielen Dank für das Gespräch.

- Zahlen und Fakten zum Verein
(ce). Dem aktuellen Vorstand des im Jahr 1950 gegründeten Verkehrs- und Kulturvereins (VKV) Salzhausen gehören neben dem Vorsitzenden Hans-Uwe Weyer Vize-Vorsitzender Frithjof Plautz, 3. Vorsitzender Manfred Nienstedt und Kassenwart Andrew de Souza an. Ehrenvorsitzende sind Hildegard Meinberg, Klaus Boenert und Ulrich Magdeburg. Dem VKV gehören die Abteilungen Tourismus (in 2014 elf Mitglieder/2013: 16), Kultur (145/143) und Werbung (71/79) an. Infos unter www.vkv-salzhausen.de.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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