Verbraucherzentrale: "Nicht darauf reagieren"
Falsches Inkasso-Schreiben ist in der Region im Umlauf

Diesen falschen Inkassobrief hat das vermeintliche Inkassobüro "Pro Collect" im Landkreis Harburg verschickt | Foto: WOCHENBLATT
  • Diesen falschen Inkassobrief hat das vermeintliche Inkassobüro "Pro Collect" im Landkreis Harburg verschickt
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(ts). Falsche Inkassoschreiben sorgen für Verunsicherung in der Bevölkerung. Das vermeintliche Inkassounternehmen Pro Collect AG fordert bei Menschen in ganz Deutschland dreistellige Geldbeträge für angeblich abgeschlossene Lotterieverträge ein. Mittlerweile versucht das Unternehmen im Landkreis Harburg mit dieser Masche, an Geld heranzukommen. Das Netzwerk der Verbraucherzentralen in Deutschland warnt vor "Pro Collect" und rät: "Reagieren Sie nicht auf den Betrugsversuch, sondern erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!"

Überraschend Post von "Pro Collect" hat WOCHENBLATT-Leser Walter Kaschubiak aus Seevetal erhalten. 272,46 Euro soll er zahlen. Angeblich hätte er am Telefon einer kostenpflichtigen Dienstleistung zugestimmt. Der 81 Jahre alte Rentner hat die Masche durchschaut und die Polizei benachrichtigt.

Das Schreiben gaukelt ihm vor, ein Abonnement über die Glücksspiele "Euro Online / Eurojackpot 6-49" abgeschlossen zu haben. "Letzte Außergerichtliche Mahnung" steht in der Betreffzeile, das soll Furcht einflößen. Nicht bei Walter Kaschubiak - ihm war von Anfang an klar, dass er keinen Lotterievertrag abgeschlossen hat.

Zuvor hatten Anrufer penetrant versucht, dem Seevetaler einen Glücksspielvertrag aufzudrängen. "Mindestens zehnmal hat jemand angerufen, immer täglich einmal", erzählt Walter Kaschubiak. Besonders perfide sei die Frage gewesen, ob er denn nicht weiterspielen wolle. Der 81-Jährige hatte ja nie angefangen, bei dem Unternehmen zu spielen. Das habe er dem Anrufer auch deutlich zu verstehen gegeben. "Wir hören noch voneinander", sei die Antwort darauf gewesen.

Neu an der Masche ist laut Verbraucherzentrale, dass keine Kontoverbindungsdaten für die Zahlung angegeben werden. Stattdessen fordert das vermeintliche Inkassounternehmen dazu auf, eine Einzugsermächtigung (SEPA-Lastschriftmandat) zu unterschreiben. Das Tückische daran ist, dass der Betrüger mit solch einem Lastschriftmandat mehrfach Geld von dem Konto abbuchen kann.

Woran erkenne ich eine seriöse Inkassoforderung?

Die Briefe der "Pro Collect AG" seien keine seriösen Inkassoforderungen, teilt das Netzwerk der Verbraucherzentralen mit. Aus den Schreiben gehe nicht hervor, für wen die Bezahlung der Forderung zu erfolgen hat. Der angebliche Mandant bleibt unbekannt - ein grober Formfehler.
Laut Verbraucherzentrale müsse zudem das Datum des Vertragsabschlusses genannt werden - auch das fehlt in den Schreiben der "Pro Collect". Hinweise auf falsche Inkassobriefe sind auch Rechtschreibfehler und Kontodaten im Ausland.

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Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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