Erste Bilanz
Freibäder bestehen Stresstest unter Corona-Bedingungen
(bim/mum/ts/thl). Mit Spannung haben die Betreiber die Öffnung der Freibäder unter Corona-Hygieneregeln erwartet: Würden die Badegäste die Sicherheitsabstände beachten? An mehreren Tagen mit jeweils 30 Grad Lufttemperatur in der vergangenen Woche haben die Schwimmbäder ihren Stresstest gehabt. Das Fazit aus dem Freibad in Hittfeld: "Es lief besser, als ich erwartet habe", sagt Seevetals Bäderleiterin Maren Pfaff. Die Gäste seien entspannt.
An drei heißen Tagen habe das Freibad in Hittfeld jeweils die zulässige Höchstbesucherzahl von 300 Gästen erreicht. Maren Pfaff: "An solchen Tagen müssten Kinder am Nichtschwimmerbecken auch mal zehn bis 20 Minuten warten, bis sie ins Wasser dürfen."
Bewährt habe sich die Entscheidung der Gemeinde Seevetal, zusätzliches Sicherheitspersonal einzustellen. Die Security-Mitarbeiter weisen auf die Pflicht hin, im Eingangsgebäude einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. Ihre Präsenz habe bewirkt, dass junge Erwachsene keinen Alkohol in das Bad schmuggeln.
Der Familienbetrieb endet um 17 Uhr. Ab 17.30 Uhr gehört maximal 120 Freizeitschwimmern das Bad. Diese Abendschicht sei ein Geheimtipp, sagt Maren Pfaff. Denn dann seien immer genügend Plätze frei.
• "Im ersten Monat der Saison 2020 haben rund 7.300 Personen das Freibad besucht", sagt Elke Frerichs, Sprecherin der Gemeinde Stelle. "An schönen Tagen wurden mehr als 500 Besucher über den Tag verteilt verzeichnet. Wegen der aktuellen Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie dürfen sich nicht mehr als 200 Besucher zeitgleich im Freibad aufhalten, damit die Abstandsregeln gewahrt werden können." Die Besucher äußerten sich erfreut, wie unkompliziert der Badbetrieb ablaufe.
• "Besonders gut hat sich die Entscheidung erwiesen, anfangs nur Gäste ins Bad zu lassen, die eine Saisonkarte gekauft haben", sagt Henning Buss, Vorsitzender des Fördervereins "Unser Freibad" in Jesteburg. "So konnten wir den Besucherandrang etwas dämpfen." Inzwischen ist der Besuch auch für Tagesgäste möglich. "Wegen Überfüllung musste zumindest niemand draußen bleiben." Schlecht gelaufen sei der Vorverkauf. "Vor allem am ersten Tag kam es zu längeren Wartezeiten, da es einen sehr großen Andrang nach Saisonkarten gab. Wir haben aber schnell reagiert und die Möglichkeit geschaffen, die Karten online zu bestellen und auch zu bezahlen", so Buss. An warmen Tage zählte er knapp 500 Besucher. Zeitgleich dürfen in Jesteburg 170 Personen in die drei Becken. Buss lobt die Badegäste: Alle halten sich an die neuen Vorgaben. Unter www.freibad-jesteburg.de können Gäste sehen, ob noch Platz im Bad ist.
• Seit dem 1. Juni ist das Naturbad "Aquadies" in Egestorf geöffnet. Bis Mittwoch zählte Gemeinde-Mitarbeiterin Susann Börnicke 1.943 Besucher. Auch die Auslastung des Naturcamps und des Zeltplatzes ist positiv. Der Wohnmobil-Stellplatz ist wieder komplett freigegeben. "An sehr heißen Tagen musste der Zutritt zeitlich verschoben werden", so Börnicke. "Aber im Großen und Ganzen, funktioniert der ständige Wechsel der Besucher." Jeder Gast erhält mit dem Eintrittsbändchen einen Waldbadtaler (kleine Münze), die er beim Verlassen wieder abgeben muss, so haben die Mitarbeiter einen Überblick über die Besucheranzahl.
• "Die Regelungen zum Einlass, den Hygiene-Maßnahmen und zum Abstand werden von unseren Gästen gut angenommen und eingehalten", sagt Bernd Beiersdorf, Bürgermeister der Gemeinde Bendestorf und verantwortlich für das Freibad. Aktuell reichen die Kapazitäten. Am Einlass werden die Besucher gezählt. Jeder Badegast darf nur 30 Minuten vor Beginn seiner Badezeit das Freibad betreten und die Mindestaufenthaltsdauer beträgt 90 Minuten, die Schwimmzeit 30 Minuten. Zeitgleich dürfen 16 Personen ins Wasser. Es gibt noch Saisonkarten, die jedoch nur an Bürger aus Bendestorf und Mitglieder des Fördervereins abgegeben werden. Eine Ausweitung auf Bürger aus der Nachbargemeinde Harmstorf sowie langjährige treue Freibadbesucher ist geplant.
• Die maximale Auslastung von 450 Badegästen auf dem Gelände des Hanstedter Waldbads wurde bisher noch nicht erreicht. "Es herrscht wohl noch etwas Zurückhaltung", sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Olaf Muus. "Es mag aber auch daran liegen, dass derzeit das Kleinkinderbecken aufgrund technischer Probleme noch nicht in Betrieb ist." Muus geht davon aus, dass in den Ferien und bei Temperaturen ab 28 Grad Gäste nicht mehr eingelassen werden können, wenn die Corona-Verordnung so bleibt, wie sie derzeit ist. In Hanstedt dürfen zeitgleich 90 Gäste ins Wasser. Leider gebe es einige erwachsene Badegäste, die mit Unverständnis auf die unterschiedlichen Nutzungszeiten und Einschränkungen reagieren, so Muus.
• Seit dem heutigen Samstag hat auch das Tostedter Freibad geöffnet. 350 Badegäste dürfen sich zeitgleich im Bad aufhalten. Für die Frühschwimmer ist es montags, mittwochs und freitags von 6 bis 8 Uhr, für den regulären Betrieb montags, mittwochs und freitags von von 9 bis 13 Uhr und von 14.30 bis 20 Uhr sowie dienstags, donnerstags und samstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 20 Uhr, sonntags und feiertags von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 20 Uhr geöffnet. Witterungsbedingte Änderungen der Öffnungszeiten bleiben vorbehalten; ggf. bitte telefonisch direkt im Freibad erkundigen, Tel. 04182 - 1419.
• Das Freibad Hollenstedt dürfen nur maximal 120 Personen gleichzeitig besuchen und Bahnen mit Abstand schwimmen. Rutschen, Sprungtürme, Spielgeräte, Babybecken, Liegewiese und Duschen sind gesperrt. "Wir haben bisher 363 Jahreskarten verkauft, unter den Bedingungen ist das schon gut", sagt Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers. Seit der Öffnung am 13. Juni haben 2.598 Schwimmer das Bad besucht. Ein einziges Mal hätten Gäste warten müssen. "Aber alle sind super geduldig und freundlich. Die Leute freuen sich, schwimmen zu können. Für den TuS Jahn, die DLRG und den Förderverein wird nun mittwochs eine Öffnung angeboten.
• Das Waldbad in Rosengarten-Sieversen ist seit einer Woche geöffnet und wurde bereits am ersten Tag von insgesamt 220 Badegästen besucht. Maximal 130 Gäste dürfen sich gleichzeitig auf dem Gelände aufhalten, im Wasser sind 23 Schwimmer gleichzeitig erlaubt.
Buchholz denkt jetzt doch über Freibadöffnung nach
(os). Bislang ist Buchholz das einzige Freibad, das in dieser Saison nicht geöffnet werden soll. Wie berichtet, hatten Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Christian Kuhse und Badbetriebsleiter Hans Wurlitzer das vor allem mit den baulichen Gegebenheiten begründet, die das Einhalten der Sicherheitsabstände in Corona-Zeiten unmöglich machten. Gibt es vielleicht doch noch eine Chance auf eine Öffnung? "Wir werden kurzfristig den Austausch mit der Stadtwerke-Geschäftsführung suchen", versprach Andreas Eschler (CDU), Mitglied des Stadtwerke-Aufsichtsrats, in der Sitzung des Buchholzer Finanzausschusses am Donnerstagabend. Dort wurde über den AfD-Antrag beraten, das Freibad baldmöglichst zu öffnen. Die Entscheidung des Aufsichtsrats, das Bad geschlossen zu lassen, sei in einer Zeit gefallen, als die Hygienevorschriften deutlich schärfer waren als jetzt, betonte Eschler. "Mittlerweile würde ich anders entscheiden", sagte er.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
Webseite von Thomas Sulzyc | |
Thomas Sulzyc auf Facebook | |
Thomas Sulzyc auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.