Sanierung der Decatur-Brücke
Herausforderungen und Fortschritte

Bei der Besichtigung der Decatur Brücke | Foto: Gemeinde Seevetal
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  • Bei der Besichtigung der Decatur Brücke
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Die Decatur-Brücke, eine bedeutende Verkehrsverbindung im Landkreis Harburg, wurde vor acht Jahren aufgrund statischer Mängel gesperrt. Seither laufen Planungen, um das Bauwerk zu erhalten.
Ein Ingenieurbüro entwickelte eine Lösung, die den Abriss verhindert und die Brücke durch statische Ertüchtigung und Sanierung für weitere 20 Jahre nutzbar macht. Die Sanierungsarbeiten begannen im Februar 2024.

Technische Details der Sanierung

Die Arbeiten konzentrieren sich auf mehrere technische Aspekte.

Schubverstärkung und Knotenpunkte: Um die Stabilität zu erhöhen, werden rund 100 Kernbohrungen vorgenommen und schwere Verschraubungen eingesetzt. Stabstähle werden in die Struktur eingefügt, um hohe Kräfte besser aufzunehmen.

Leichtbeton für Brückenkappen: Die bestehenden Brückenkappen (152), die jeweils fünf bis sechs Tonnen wiegen, werden durch leichtere Betonelemente (752) ersetzt, um das Gesamtgewicht der Brücke um etwa 30 Prozent zu senken.

Erneuerung der Fahrbahn und Sicherheitssysteme: Neue Abdichtungen, Fahrbahnbeläge, Leitplanken, Beleuchtung und Beschilderung werden installiert. Zudem wird der Berührschutz gegen die Hochspannungsleitungen unter der Brücke auf den aktuellen Sicherheitsstandard gebracht.

Widerlager und Lager: Die Brückenenden, die die Lasten in den Untergrund abtragen, werden komplett erneuert. Im Bereich der Pfeilerlager werden Neopren-Staubschutzschürzen angebracht, um die Bauteile vor Abnutzung zu schützen.
Asbestbelastung: Bei den Arbeiten wurden asbestbelastete Materialien im Beton der Brückenkappen entdeckt, die fachgerecht entsorgt werden müssen, was zusätzliche Schutzmaßnahmen erfordert.

Fortschritte und Besichtigungen

Ende September hatten rund 50 Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, sich den Baufortschritt bei einer Führung anzusehen.
Andreas Hein, Projektleiter der Gemeinde Seevetal, und Lucas Wehrmann, Bauleiter der Firma Echterhoff, erklärten den Besuchern die technischen Details der Sanierung, darunter die Ertüchtigung der Widerlager und die hybriden Kappenelemente.

Hein betonte die Einzigartigkeit des Projekts: „Die Decatur-Brücke ist die längste Brücke über Europas größten Rangierbahnhof. Eine solche Konstellation gibt es weltweit nur hier.“
Die hohe Nachfrage nach den Führungen verdeutlichte das große öffentliche Interesse an der Sanierung.

Planungen und Herausforderungen

Die Sanierung wird auch in den Wintermonaten fortgeführt, sofern es das Wetter zulässt.
Es stehen unter anderem die Montage weiterer hybrider Kappenelemente und die Fortsetzung der Schubverstärkung an.
Im Frühjahr 2025 ist eine weitere öffentliche Führung geplant.

Zusätzlich werden die Zufahrtsrampen auf beiden Seiten der Brücke saniert. Die Arbeiten an der Rampe auf der Hörstener Seite sollen im Frühjahr 2025 beginnen, um die Verkehrsanbindung während der Bauzeit sicherzustellen. Auch die provisorische Brücke über die Seeve wird erneuert.

Abschluss der Bauarbeiten

Die gesamte Sanierung ist mit einem Budget von rund 50 Millionen Euro veranschlagt. Ein erheblicher Teil der Kosten wird von der Gemeinde Seevetal getragen.
Laut Bürgermeisterin Emily Weede soll die Decatur-Brücke Ende 2026 wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Trotz der Komplexität der Arbeiten ist man zuversichtlich, dass die Brücke nach den vielen Jahren der Sperrung, bald wieder eine bedeutende Verkehrsverbindung für die Region darstellen wird.

Vor acht Jahren, der Schock:

Vollsperrung der Decatur-Brücke: Bahnhof Maschen wird vom Ort abgeschnitten

Zeitsprung - beschlossene Sache:

Mehr als 52 Millionen Euro - Refinanzierung noch fraglich

Unter Dach und Fach:

Instandsetzung nimmt die nächste Hürde
Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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