Rangierbahnhof Maschen
Güterverkehr auf der Schiene muss digital werden
"Der Güterverkehr auf der Schiene muss dringlich digital modernisiert werden. Damit wird die Umschlags-Kapazität erhöht und auch Arbeitskräfte massiv entlastet. Die Liberalen im EU-Parlament und auch im Landkreis Harburg wollen sich dafür einsetzen", informiert FDP-Kreistagsabgeordneter Arno Reglitzky. Bei einer Besichtigung des Rangierbahnhofs Maschen mit EU-Parlamentarier Jan-Christoph Oetjen und dem Kreisvorsitzenden Ingmar Schmidt wurde den Liberalen eine abstruse Situation vor Augen geführt. „Während im Mobilitätsbereich modernste digitale Techniken eingesetzt werden, erfolgen im Cargo-Bereich die Güterzug-Ankopplungen immer noch mit einer Technik aus dem Kaiserreich,“ sagt Reglitzky.
Wie im Maschener Rangierbahnhof werden in fast ganz Europa Güterzüge immer noch mit „Manneskraft“ per Hand und körperlicher Schwerstarbeit angekoppelt und entkoppelt. Bei Einsatz von verfügbarer moderner Digital Automatischer Kupplungstechnik (DAK) würden Zeit und Muskekraft gespart - zugunsten von mehr Effizienz.
Jan-Christoph Oetjen: „Hier ist eine EU-weite Digital-Kupplung schon lange überfällig, aber Europa kann sich nicht auf die Investitionen einigen.“ Immerhin rechnet man bei einer Umrüstung aller rund 500.000 Güterwaggons, die in ganz Europa auf der Schiene sind, mit Kosten von mehr als acht Milliarden Euro.
Wolle man aber das gesteckte Umrüstungszeitziel bis 2030 erreichen, müsse eine aktive Umrüstung jetzt sofort starten. FDP-Kreisvorsitzender Ingmar Schmidt: „Der Güterverkehr auf der Schiene muss deutlich schneller und dadurch attraktiver für den Kunden werden. Dazu müssen die vielen An- und Abkopplungs-Vorgänge automatisiert werden - auch im Hinblick auf das nicht mehr zu beschaffende Personal ist dies dringend geboten.“
Arno Reglitzky ergänzt „Die DB Cargo darf die Chancen im Güterverkehr auf der Schiene nicht weiter vernachlässigen. Gerade auch der Maschener Rangierbahnhof, der Größte in Europa, hat nicht nur mit Hamburg, sondern auch mit Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven und dem weiteren Hinterland ein Riesen-Potential, das die Bahn nur mit weiterer Digital-Aufrüstung sichern kann. Schließlich ist das auch für den Landkreis Harburg ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.“
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