"Unsere Weste ist weiß"
![Angelika Tumuschat-Bruhn fragte bei Hermann Langerbein (Mitte) und Reinhard Martin kritisch nach](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2013/04/26/6/21386_L.png?1564462216)
- Angelika Tumuschat-Bruhn fragte bei Hermann Langerbein (Mitte) und Reinhard Martin kritisch nach
- hochgeladen von Katja Bendig
Deichhauptmann Hermann Langerbein nahm im Ortsrat Stellung zu den Baumfällungen in Hörsten
kb. Hörsten. Endlich klare Antworten auf ihre Fragen zu den Baumfällungen am Herrendeich in Hörsten, das erwarteten die Bürger auf der Sitzung des Ortsrates im Hörstener Dörphus. Im März waren zahlreiche Bäume, darunter auch Eichen und Birken gefällt worden, obwohl offiziell nur die Rede von 20 Pappeln war. Um die viel kritisierte Maßnahme zu erklären, waren nun Deichhauptmann Hermann Langerbein und Reinhard Martin vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zu Gast im Ortsrat.
Und Langerbein machte deutlich, dass aus seiner Sicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei. "Unsere Weste ist mehr als weiß", so der Deichhauptmann. Alle gefällten Bäume seien krank gewesen, das habe ein unabhängiger Baumgutachter festgestellt, erklärte Langerbain. "Die Bäume waren eine Gefahr für die Bevölkerung." Dennoch blieb vielen Anwesenden unklar, warum die Bäume so plötzlich weg mussten. "Die Eichen standen dort seit Jahrzehnten, es ist schwer nachzuvollziehen, dass sie von einem Tag auf den anderen zur Gefahr werden", so Ortsbürgermeisterin Angelika Tumuschat-Bruhn.
Im Rahmen der Kritik an der Fällaktion war auch die Vermutung laut geworden, der Deichverband bereichere sich am Holz der gefällten Bäume. Dem widersprach Hermann Langerbein: "Das Holz wurde mit der Firma verrechnet, die die Fällarbeiten durchgeführt hat."
Klärungsbedarf gab es auch in Sachen Deichsicherheit. Wie Reinhard Martin erklärte, müsse der Herrendeich auf jeden Fall saniert werden, da er nicht den derzeitigen Anforderungen entspreche. U.a. sei die Krone nicht breit genug, vorgeschrieben seien drei Meter. Wann genau die Maßnahme durchgeführt werden soll, das blieb jedoch offen. "Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre - genau können wir das nicht sagen", so Martin. Derzeit laufe die Vorplanung, die Finanzierung stehe, so der Ingenieur. "Aber in diesem Jahr passiert nichts mehr", erklärte Hermann Langerbein. Ihm nahm Angelika Tumuschat-Bruhn das Versprechen ab, künftige Maßnahmen besser zu kommunizieren.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.