Landkreis Harburg
Unterkünfte für Asylbewerber sind nahezu ausgelastet

Wohncontainer in Fleestedt, die inzwischen abgebaut worden sind | Foto: ts
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Der Protest von Anwohnern gegen den geplanten Bau einer Sammelunterkunft mit 70 Plätzen für Asylbewerber in Hittfeld (das WOCHENBLATT berichtete) wirft die Frage auf: Wo lassen sich die geflüchteten Menschen sinnvoll unterbringen. Sinnvoll bedeutet zum Beispiel in der Nähe eines Lebensmittelladens und einer Bushaltstelle. Und schließlich: Wie ausgelastet sind die vorhandenen Unterkünfte eigentlich?

Mit der stark gestiegenen Zahl zugewiesener Asylbewerber in den Landkreis Harburg hat sich der Sozialausschuss des Kreistags im vergangenen Februar befasst. Die Kapazitäten zur Unterbringung der geflüchteten Menschen galten bereits im vergangenen Winter als nahezu erschöpft, sodass sogar diskutiert wurde, Geflüchtete in Sporthallen unterzubringen. 

Die Zahl der dem Landkreis Harburg zugewiesenen Asylbewerber war ähnlich hoch als zu dem bisherigen Höhepunkt der Flüchtlingskrise in den Jahren 2015 und 2016. Daran hat sich bis heute nichts geändert: "Derzeit werden dem Landkreis pro Woche bis zu 40 weitere Flüchtlinge zur Unterbringung zugewiesen", antwortete ein Sprecher der Kreisverwaltung dem WOCHENBLATT.  2.612 Menschen leben zurzeit in den Unterkünften des Landkreises Harburg. Das bedeutet bei insgesamt 2.732 Plätzen eine Auslastung von 95 Prozent.

Der Landkreis Harburg betreibt 57 Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber mit insgesamt 2.732 Plätzen – davon 37 zentrale Containerunterkünfte und 20 dezentrale Wohnungen. In allen Unterkünften, in denen mehr als 30 Menschen leben, betreuen Sozialarbeiter und eine Heimleitung die Bewohner. dazu kommen Mitarbeiter eines Wachdienstes.

Unterkünfte für Asylbewerber befinden sich überall im Kreisgebiet verteilt: sechs in Buchholz mit insgesamt 356 Plätzen, drei in der Samtgemeinde Elbmarsch mit insgesamt 136 Plätzen, fünf in der Samtgemeinde Hanstedt mit insgesamt 217 Plätzen, sieben in der Samtgemeinde Hollenstedt mit insgesamt 281 Plätzen, zwei in der Samtgemeinde Jesteburg mit insgesamt 110 Plätzen, drei in der Gemeinde Neu Wulmstorf mit insgesamt 233 Plätzen, vier in der Gemeinde Rosengarten mit insgesamt 184 Plätzen, sechs in der Samtgemeinde salzhausen mit 182 Plätzen, fünf in der Gemeinde Seevetal mit 221 Plätzen, eine in der Gemeinde Stelle mit 117 Plätzen, sechs in der Samtgemeinde Tostedt mit insgesamt 298 Plätzen und neun in der Stadt Winsen mit 402 Plätzen. 

Zusätzliche Unterkünfte in Bau sind zurzeit in der Gemeinde Seevetal: an der Glüsinger Straße in Meckelfeld (132 Plätze) und an der Straße Am Küstergarten in Hittfeld (70 Plätze).

Der Landkreis plant den Ausbau der Unterkünfte an den Straßen Am Helferichheim in Tostedt, An Boerns Soll in Buchholz und am Scharmbecker Weg in Winsen. 

Die meisten Asylbewerber, die dem Landkreis Harburg im Jahr 2022 zugewiesenen wurden, stammen aus der Türkei - nach Angaben der Kreisverwaltung waren es 100. Weitere wichtige Herkunftsländer sind Afghanistan, Syrien, Georgien Irak, Kolumbien, Ruanda, Pakistan, Iran, die Republik Moldau und Guinea.

Warum sich Anwohner in Hittfeld gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft wehren
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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