25 Feuerwehreinsätze zu Silvester im Kreis Stade
Altländer Viertel in Stade: Rettungswagen durch Böller beschädigt
Böllerei ohne Sinn und Verstand führte in der Silvesternacht gleich zu mehreren Einsätzen von Feuerwehr und Rettungsdienst im Landkreis Stade. Im gesamten Kreisgebiet gab es Alarmierungen. Die Ortsfeuerwehren mussten hauptsächlich ausrücken, weil Abfallcontainer und Mülleimer brannten. Brandursache dürfte in den allermeisten Fällen Feuerwerkskörper sein, die vorsätzlich in die Abfallbehälter geworfen oder dort gezündet worden. In Fredenbeck verhinderte die Feuerwehr das Übergreifen eines Feuers von einem Container auf ein Wohnhaus. Wie bereits in der Silvesternacht 2023/24 gab es auch diesmal wieder einen Vorfall im Altländer Viertel in Stade: Dort wurde ein Rettungswagen durch Feuerwerkskörper beschädigt.
Meist brannten Müllcontainer und Abfallbehälter
Insgesamt verzeichneten die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Stade rund 25 Einsätze. Der erste Brand wurde bereits am Silvester-Nachmittag um kurz vor 16 Uhr im Altländer Viertel in Stade gemeldet. Dort standen Feuerwerksreste im Umfeld von Mülltonnen an der Grünendeicher Straße in Flammen. In vielen Orten im Kreisgebiet mussten in den folgenden Stunden Feuerwerksreste oder aufgrund von Böllern und Raketen in Brand geratene Mülltonnen und Gebüsche gelöscht werden. In Stade-Campe brannte ein Schuppen neben einem Wohnhaus. In Buxtehude wurde die Brandmeldeanlage im Freizeithaus aufgrund von Rauchentwicklung ausgelöst. Die Feuerwehr rückte rechtzeitig an und verhinderte damit größeren Schaden.
Feuerwehr verhinderte Schlimmeres
Gegen 1 Uhr nachts war der ruhige Jahreswechsel für die Ortsfeuerwehren Fredenbeck, Deinste, Wedel sowie für die Einsatzleitwagen-Gruppe der Samtgemeinde Fredenbeck vorbei. Die Ehrenamtlichen wurden mit dem Stichwort "Feuer Mittel - Menschenleben in Gefahr" alarmiert. An einem Wohnhaus brannten Mülltonnen, das Feuer drohte auf das Gebäude überzugreifen. Ein Übergreifen konnte verhindert werden, die Feuerwehr kontrollierte die Brandstelle mit einer Wärmebildkamera und führte Nachlöscharbeiten durch.
Häusliche Gewalt in der Silvesternacht
Wie auch in den vergangenen Jahren registrierte die Polizei in der Silvesternacht mehrere Körperverletzungsdelikte in den Innenstädten von Stade und Buxtehude sowie Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper. Im Bereich Stade ereigneten sich mehrere Fälle von häuslicher Gewalt, ein Beschuldigter musste dabei zur Durchsetzung des Platzverweises in Gewahrsam genommen werden. Zusätzlich kam es zu zwei weiteren Ingewahrsamnahmen zum Schutz der eigenen Person. Die Polizeibeamten aus Stade und Drochtersen fuhren in der Silvesternacht im Stadtgebiet und im Nordkreis zu 40 Einsätzen, die Beamten aus Buxtehude, Harsefeld und Horneburg im Südkreis nahmen 21 Einsätze wahr.
Männer hantierten mit Schreckschusswaffen
In der Stader Altstadt wurden am Pferdemarkt zwei Männer im Alter von 19 und 25 Jahren von der Polizei beobachtet, wie diese mit Schreckschusswaffen in die Luft schossen. Bei der anschließenden Kontrolle stellte sich heraus, dass sie nicht im Besitz eines dafür erforderlichen kleinen Waffenscheins waren. Die Schreckschusswaffen wurden sichergestellt. Auch in Buxtehude kam es zu einem ähnlichen Vorfall, bei dem eine Schreckschusswaffe aufgrund des Nichtvorhandenseins eines kleinen Waffenscheins bei einem 20-Jährigen sichergestellt wurde. Entsprechende Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz wurden eingeleitet.
Mann (23) wird durch Böller schwer verletzt
Der Rettungsdienst eilte in der Silvesternacht im Zeitraum von 22 Uhr bis 5 Uhr zu insgesamt 31 Notfällen. Zwei Einsätze standen direkt im Zusammenhang mit dem unsachgemäßen Hantieren von Feuerwerk. In Drochtersen wurde ein 23-jähriger Mann so schwer verletzt, dass er mit dem Rettungshubschrauber nach Hamburg geflogen werden musste. Mehr dazu lesen Sie hier:
Insgesamt arbeitete der Nachtdienst der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises bis zum Neujahrsmorgen um 5 Uhr 164 Vorgänge ab. Zu sturmbedingten Einsätzen kam es nicht.
Fahrzeuge mit Böllern beworfen
Im Altländer Viertel in Stade wurde ein im Einsatz befindlicher Rettungswagen der DRK-Bereitschaft Stade mit Feuerwerk beschossen. Das Fahrzeug blieb einsatzbereit und konnte den Einsatz normal beenden, ist nun aber an mehreren Stellen beschädigt. Laut Polizeisprecher Rainer Bohmbach konnte ein vorsätzlicher Angriff auf den Rettungswagen sowie auf die Besatzung bisher ausgeschlossen werden. Schon vor einem Jahr wurden im Altländer Viertel an Silvester Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei mit Feuerwerkskörpern angegriffen. Dabei wurden zwei Feuerwehrfahrzeuge beschädigt. Auch an der Bremervörder Straße in Stade wurde in Höhe des Krankenhauses mit Feuerwerk auf vorbeifahrende Fahrzeuge und damit auch auf einen Rettungswagen geschossen, heißt es im Lagebericht der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle.
Videobotschaft des Landrates
Noch am Silvestertag hatte Landrat Kai Seefried in einer Videobotschaft betont: „Gewalt gegen Einsatzkräfte darf nicht die geringste Toleranz erfahren!“ Wer Einsatzkräfte angreife, der attackiere den Rechtsstaat. „Wir alle als Gesellschaft müssen dem entschlossen entgegentreten“, sagte der Landrat. Er hatte dazu aufgerufen, Rettungskräfte nicht bei ihrer Arbeit zu behindern und Straßen von Feuerwerk freizuhalten, um eine problemlose Anfahrt im Alarmfall zu ermöglichen.
Hier der Link zur Videobotschaft:
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