Erneute Verhandlungsunterbrechung in Stade
Schlechter Gesundheitszustand des Ex-Bankers Jens L. behindert weiter den Fortgang des "Zocker"-Prozesses
tp. Stade. Die Verhandlung gegen Ex-Banker Jens L. (39), der mehrere Millionen Euro Kundengeld der Filiale der Deutschen Bank in Buxtehude veruntreut und im Casino verzockt haben soll, musste erneut unterbrochen werden. L.s Strafverteidiger Frank Jansen gab dem Gericht in Stade unmittelbar vor der Verhandlung am Montag zur Kenntnis, dass der Angeklagte am vorangegangenen Wochenende unverschuldet einem an Meningitis Erkrankten ausgesetzt gewesen sei. Diese hoch ansteckende Krankheit stellt eine Gesundheitsgefährdung für den Angeklagten und auch für die Prozessbeobachter dar.
Aufgrund der ohnehin angeschlagenen Gesundheit von Jens L. entschied sich der Vorsitzende Richter zur Verhandlungsunterbrechung. Anwalt Jansen reichte zudem bei Gericht den Antrag auf vorläufige Aussetzung des Gerichtsverfahrens ein, da es das Gericht bis heute versäumt habe, den Angeklagten aufgrund des mehrfach im Gerichtssaal kritisch entgleisten Blutdrucks (das WOCHENBLATT berichtete) medizinisch durch einen Facharzt untersuchen zu lassen. Jansen hält die ausschließliche Begutachtung durch einen Psychiater zur Feststellung der körperlichen Verhandlungsfähigkeit nicht nur für bedenklich, sondern auch "gesundheitsgefährdend und zudem verfahrensfremd". Laut Jansen liegen dem Gericht inzwischen unabhängige ärztliche Atteste sowie die Feststellungen der medizinischen Notfallsituationen im Gerichtssaal durch die Rettungssanitäter der Johanniter Unfallhilfe vor.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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