Keine Gefahr durch Blindgänger
Geplante Bombenentschärfung in Stade-Ottenbeck ist abgesagt
![Der Verdacht hat sich bestätigt: Die Überreste einer Weltkriegsbombe wurden in Stade gefunden. Es besteht allerdings keine Explosionsgefahr (Symbolfoto) | Foto: Adobe Stock/M.Dörr & M.Frommherz](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/06/02/9/437389_L.jpg?1622733264)
- Der Verdacht hat sich bestätigt: Die Überreste einer Weltkriegsbombe wurden in Stade gefunden. Es besteht allerdings keine Explosionsgefahr (Symbolfoto)
- Foto: Adobe Stock/M.Dörr & M.Frommherz
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jab. Stade-Ottenbeck. Lange hat es gedauert, doch nun haben die Stader Gewissheit: Auf dem Gelände des Kleingartenvereins in Ottenbeck liegt zwar eine Bombe, aber es besteht keine Explosionsgefahr. Eine Entschärfung, die für Sonntag, 6. Juni, geplant war, ist nicht notwendig. Die Überreste der Weltkriegsbombe sollen jetzt durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst abtransportiert und entsorgt werden.
Das, was im Boden einer Kleingartenparzelle gefunden wurde, sei ein sogenannter Zerscheller, teilten die Fachleute des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Verwaltung mit. Es handele sich dabei um eine Bombe, die beim Aufprall zwar zerschellt sei, deren Metallreste aber sehr dicht beisammenliegen. Bei Magnetsondierungen wirken sie dadurch wie ein Blindgänger, der auch heute noch potenziell gefährlich ist.
Sondierungsarbeiten zogen sich hin
Bereits seit Ende Februar bestand der Verdacht, dass sich auf dem Areal im Kuhweidenweg in Ottenbeck eine Weltkriegsbombe befinden könnte. Bei Untersuchungen im Rahmen des Bauleitplanungsverfahrens für das CFK Valley gab es bei den Auswertungen von Karten Auffälligkeiten, die darauf hingewiesen hatten. Aus diesem Grund sprach die Stadt sofort ein Betretungsverbot für die dortigen Kleingärtner aus. Um sicherzugehen, sollte eine Bombensondierung folgen. Nach Ostern sollten die Arbeiten beginnen, die sich allerdings durch die extreme Wetterlage verzögerten.
Die Stadt hatte bereits frühzeitig begonnen, ein Konzept für die Evakuierung des Gebiets rund um die Fundstelle zu entwerfen. Alle Bürger, die in dem gefährdeten Bereich wohnen, sowie die ansässigen Betriebe wurden angeschrieben und über die Maßnahme informiert. Gleichzeitig wurden die Anordnungen zur Räumung des Gebietes mitgeteilt.
Währenddessen liefen die Sondierungsarbeiten auch an anderen Stellen weiter, die möglicherweise Blindgänger enthalten könnten - ohne Befund. Im Kleingartenverein begrenzte sich das mögliche Fundgebiet auf nur noch eine Parzelle. Doch erst jetzt fanden die Sondierungsmaßnahmen ein gutes Ende. Nach dem Abtransport der Bombe wird auch das Betretungsverbot für die letzte Parzelle aufgehoben. Die groß angelegte Evakuierung im Umkreis von einem Kilometer um die Fundstelle konnte abgeblasen werden.
Erleichterung nach Mitteilung
„Ich bin erleichtert, dass von dem Fund dort entgegen aller Befürchtungen keine Gefahr ausgeht, und freue mich für die 2.500 Anwohner, die von einer Evakuierung betroffen wären und nun am Sonntag doch zu Hause bleiben können“, erklärt Stades Bürgermeister Sönke Hartlef. Dankbar sei er allen Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Sie hätten in den vergangenen Tagen und Wochen an dem Konzept der Evakuierung gearbeitet, ebenso wie die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie die Mitglieder der Hilfsorganisationen. Sollte es künftig zu einer ähnlichen Situation kommen, könnten alle Beteiligten auf die nun gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen zurückgreifen, sagt Hartlef.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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