Schlägerei: 13 Streifenwagen rücken an
Unfall in Stade: Menschenmenge behindert Rettungsarbeiten

Der Audi A8 stieß frontal mit dem Baum zusammen | Foto: Polizei
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  • Der Audi A8 stieß frontal mit dem Baum zusammen
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Turbulente Szenen spielten sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag rund um einen Verkehrsunfall im Stader Gewerbegebiet Süd ab. Ein mit sechs Personen besetztes Auto landete an einem Straßenbaum.  Die Hilfsmaßnahmen wurden erschwert, weil eine Menschenmenge die Einsatzkräfte behinderte. 

Um 22.57 Uhr gab die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle den Alarm für den Zug II der Stader Feuerwehr. Eine schwarze Audi-Limousine A8 war an der Kreuzung Gottlieb-Daimler-Straße / Rudolf-Diesel-Straße / Heidbecker Damm gegen einen Baum geprallt. In dem Auto saßen zum Zeitpunkt des Unfalls sechs Menschen - und damit eine Person zu viel.

Der Audi A8 war in einer Kurve gegen den Baum geprallt. | Foto: Feuerwehr Stade
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Laut Polizei wurde der Audi A8 von einer 25-jährigen Frau aus Georgsmarienhütte gefahren. Die Autofahrerin wollte vom Heidbecker Damm nach links in die Gottlieb-Daimler-Straße abbiegen. Die junge Frau gibt an, dass ihr ein bisher unbekannter Autofahrer mit eingeschaltetem Fernlicht entgegengekommen sein soll. Sie sei dadurch geblendet worden und habe dadurch die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren. 

Bei dem Zusammenstoß mit dem Baum zogen sich die Fahrerin und drei Mitfahrerinnen im Alter von zwei, sechs und zwölf Jahren leichte Verletzungen zu, zwei Insassinnen im Alter von 15 und 36 Jahren wurden schwer verletzt.  Die Verletzten wurden in die Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude sowie in Krankenhäuser in Bremervörde und Hamburg-Heimfeld gebracht.

Tödlicher Verkehrsunfall in Fliegenberg

Als die Feuerwehrleute am Unfallort eintrafen, waren sie mit einer Traube von Menschen konfrontiert. Dabei handelte es sich dem Vernehmen nach um Angehörige der Unfallopfer, die Gäste einer bulgarischen Hochzeit in einer nahegelegenen Diskothek mit mehreren hundert Teilnehmern waren. Die  aufgebrachten, teilweise auch aggressiven Passanten behinderten die Rettungskräfte. Dabei kam es laut Polizei auch zu tätlichen Angriffen gegenüber Feuerwehrleuten und Ersthelfern. Bei der Polizei ging die Meldung ein, dass es an der Unfallstelle eine größere Schlägerei mit bis zu 30 beteiligten Personen gebe. 

Zusätzlich zu den beiden eingesetzten Streifenwagen aus Stade wurden deshalb zusätzliche Fahrzeuge aus Stade, Buxtehude, Bremervörde und Drochtersen sowie aus Winsen, Buchholz und Zeven zum Einsatzort entsandt. Insgesamt machten sich so 13 Streifenwagen auf den Weg, wobei die Fahrzeuge aus dem Landkreis Harburg und aus Zeven nach Beruhigung der Lage abdrehen konnten.

Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, um die Einsatzstelle abzusichern | Foto: Feuerwehr Stade
  • Die Polizei war mit mehreren Streifenwagen vor Ort, um die Einsatzstelle abzusichern
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Erst durch das massive Polizeiaufgebot konnte die tumultartige Situation unter Kontrolle gebracht werden. Ein Polizeihund hielt die aufgebrachte Menge auf Abstand, damit die Helfer ungestört ihre Arbeit erledigen konnten. Später zeigte die Polizei auch Präsenz vor den Eingängen der Krankenhäuser.

Die Einsatzkräfte waren über die Störer sichtlich verärgert. "Ein Einsatz, vermutlich normalerweise in einer halben Stunde abgeschlossen, zog sich aufgrund der Umstände fast zwei Stunden hin", heißt es seitens der Stader Feuerwehr.

Zwölf Rettungswagen waren alarmiert

Die Lage war zunächst sehr unübersichtlich. Da anfangs nicht feststand, wie viele Personen tatsächlich verletzt wurden, löste die Leitstelle einen sogenannten "Massenanfall an Verletzten" aus. Feuerwehr und Rettungsdienst rückten mit einem Großaufgebot an, zeitweise waren zwölf Krankenwagen vor Ort. Neben haupt- und ehrenamtlichen Kräften des Deutschen Roten Kreuzes war auch die Werkfeuerwehr des Stader Airbus-Werkes im Einsatz. Neben drei weiteren Notärzten war die Wiepenkathener Ortswehr mit zwei Feuerwehr-Notärzten vor Ort. Diese sind regelmäßig zur Unterstützung des Rettungsdienstes im gesamten Kreisgebiet im Einsatz.

Das Auto ist schrottreif, die Feuerwehrleute mussten auslaufende Betriebsstoffe aufnehmen. Den  Sachschaden schätzt die Polizei auf 15.000 Euro. 

Die Polizei hat gegen zwei Personen ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung sowie Widerstand gegen Rettungskräfte eingeleitet. Ob noch gegen mehr Personen ein Verfahren eröffnet wird, müssen laut Polizei die weiteren Ermittlungen ergeben.

Gegen den unbekannten Unfallverursacher, der dem Audi mit Fernlicht entgegengekommen sein soll, wird nun wegen Unfallflucht und möglicherweise unterlassener Hilfeleistung ermittelt. Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die Hinweise zum mutmaßlichen Unfallverursacher geben können. Diese werden gebeten, sich unter Tel. 04141 - 102215 bei der Stader Polizei zu melden.

Autodieb mit Hubschrauber verfolgt
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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