Neue Attraktion für Stade
Alsterschute schwebte per Kran ins Stader Hafenbecken
Der bunte Farbtupfer für den Stader Hansehafen ist da: Per Kran ist die farbenfroh angestrichene Alsterschute an ihrem Bestimmungsort neben dem Schwedenspeicher eingeschwebt. Am Sonntagvormittag wurde das historische Boot, das in den vergangenen Monaten umfangreich saniert worden ist, vom Stadthafen in das benachbarte Hafenbecken des Hansehafens gehievt. Die Schute musste von einem Kran an den Haken genommen werden, da es auf dem Wasserweg keinen direkten Zugang mehr von der Schwinge zum Hansehafen gibt. Da der Kran ohnehin schon vor Ort war, wurde er genutzt, um den Ewer Willi in den Stadthafen umzusetzen. Das Schiff, das seinen traditionellen Liegeplatz im Hansehafen hat, wird zum routinemäßigen Werftaufenthalt gebracht. Während der Aktion war die Hansestraße komplett gesperrt.
Während diese älteste noch erhaltene Hamburger Alsterschute am Hanse- und am Holzhafen vertäut war, wurde sie komplett entkernt und mit einer neuen Innenausstattung versehen. Außerdem bekam der ehemalige Lastkahn vom Berliner Künstlerkollektiv "44flavours" einen kunterbunten Anstrich verpasst. An ihrem endgültigen Liegeplatz im Stader Hansehafen soll die Schute für kulturelle und gastronomische Zwecke genutzt werden sowie als Herberge für Künstler und Ort für Ausstellungen und Kleinkunst dienen.
Bis März erfolgen im Innenbereich der Schute noch Restarbeiten. Wenn diese abgeschlossen sind, soll es eine kleine Eröffnungsfeier geben. "Danach kann die Schute für Veranstaltungen genutzt werden - und zwar von jedem", sagt Stades Stadtmarketing-Chef Dr. Andreas Schäfer. Das bunte Boot biete Platz für 25 Personen und könne auch für kleinere Feiern angemietet werden - etwa für Geburtstage oder auch Hochzeiten in kleinem Rahmen. Außerdem bestehe die Möglichkeit, die Schute als außergewöhnlichen Übernachtungsort zu buchen, so Schäfer: "Wer schon immer mal ein Wochenende oder ein paar Tage auf einem Hausboot wohnen wollte, hat jetzt die Gelegenheit." Es gebe Schlafkojen für vier Personen. Eine Öko-Toilette sei an Bord vorhanden.
Aber auch der Aspekt der "Kunstschute" soll nicht zu kurz kommen. Denn das Boot soll nicht nur einen farbenfrohen Kontrapunkt zum malerischen Ambiente rund um den Fischmarkt setzen und Tradition und moderne Kunst miteinander verbinden. Sie dient künftig auch als schwimmendes Atelier und damit als inspirierende Wirkungsstätte für Künstler, die sich dort im Rahmen eines Kunststipendiums jeweils für drei Monate (August bis Oktober) aufhalten können. Für Open-Air-Veranstaltungen lässt sich die Schute auch als Bühne nutzen. "Wir können die Schute im Hafenbecken hin- und herziehen und dort platzieren, wo sie gebraucht wird, beispielsweise vorne am Fischmarkt", sagt Schäfer. Um die Schute in Schlepptau zu nehmen, reiche eine Person.
Die Alsterschute ist ein Bestandteil des Projektes "Reaktivierung Hansehafen" im Rahmen des Programms "Perspektive Innenstadt". Die Hansestadt Stade hat erfolgreich Fördergelder aus dem Programm "Perspektive Innenstadt" eingeworben, um dieses Vorhaben zu realisieren. Die Kombination aus maritimem Flair, moderner Kunst und kulturellen Veranstaltungen soll den Hansehafen zu einem lebendigen Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste machen.
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