BBS III Stade
Ausbildung Pflegeassistenz: Sie sind die Zukunft
sv. Stade. Kitas, Pflegeheime und Krankenhäuser: Überall werden dringend Fachkräfte im Bereich der Pflege und Betreuung gesucht und doch gibt es zu wenig Pfleger. An der Berufsschule (BBS) III in Stade befinden sich aktuell zwei Klassen in der Ausbildung zur Pflegeassistenz: eine zweijährige Berufsausbildung, für die mindestens ein Hauptschulabschluss benötigt wird und die begleitend zur Arbeit in einem Betrieb angeboten wird.
100-prozentige Erfolgschance bei Jobsuche
"Es ist eine sehr breit angelegte Ausbildung", sagt Anke Hilck, Ausbildungsleiterin für den Bereich Gesundheit und Pflege. "Die Schüler werden als Generalisten für die Altenpflege und Behindertenarbeit ausgebildet. Wenn sie fertig sind, haben sie eine hundertprozentige Chance, auf dem Arbeitsmarkt fündig zu werden, und können sich ihren Bereich selbst aussuchen. Ganz egal, ob sie im Krankenhaus arbeiten möchten, in einer Behindertenwerkstatt, einem Pflegeheim oder in einem Kindergarten. Sie kümmern sich um Menschen in jeder Altersstufe, vom Kleinkind bis zum Senior, und können sogar in der Gastronomie arbeiten."
Denn auch wenn sie primär im Bereich der Pflege ausgebildet werden, bekommen die Schüler ein Grundwissen an Ernährung und Verpflegung vermittelt. Ihr Können testeten 14 Schülerinnen und Schüler vergangene Woche, indem sie einen Seniorennachmittag organisierten.
Üben mit einem Seniorennachmittag
"Die Schüler waren selbst dafür zuständig, die Senioren einzuladen, aus dem Pflegeheim abzuholen, eine Torte zu planen und zu backen und gemeinsames Singen zu organisieren", sagt Lehrerin Katrin Budwig. Das Ergebnis: eine, wie diese Autorin bestätigen kann, sehr leckere Erdbeer-Sahne-Torte, und zufriedene Gäste.
Mitgebacken hat auch Josefin Köpsel (19), die zu der Ausbildung kam, weil ihr Großvater pflegebedürftig ist. "Er hat den Pflegegrad zwei, weil er einen künstlichen Blasenausgang hat, mit dem er alleine nicht so richtig klarkommt", sagt sie. "Meine Oma und ich unterstützen ihn, so gut wir können." Im Anschluss an die Ausbildung zur Pflegeassistenz plant sie zunächst ein Praktikum als OP-Schwester und, sollte ihr das gefallen, die Ausbildung zur OP-Schwester.
Ihre Mitschülerin Anna Grabbert (19) dagegen möchte unbedingt in die Gastronomie: "Ich jobbe schon seit zwei Jahren als Servicekraft im Restaurant und helfe bei leichteren Gerichten wie Flammkuchen in der Küche aus." An der Pflegeausbildung an sich gefällt ihr der direkte Kontakt zu den Menschen. "Ich finde diese Bindung toll, die man mit der Zeit aufbaut."
Pflegeassistenz in zehn Monaten
Seit 2021 bietet die BBS III Stade übrigens eine zehnmonatige Speed-Ausbildung zur Pflegeassistenz für Personen mit erster Berufserfahrung an. Die Besonderheit: In dem aktuellen Jahrgang befinden sich auch Quereinsteiger im Alter von 50 Jahren.
(sv)
Redakteur:Svenja Adamski aus Buchholz |
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