Schon viele Projekte angeschoben
Die Katholische Gemeinde-Assistentin Anna-Lena Passior engagiert sich für die Stader Gesellschaft

"Die Zukunft ist weiblich" steht als Statement auf ihrem T-Shirt: Anna-Lena Passior ist das Sinnbild einer modernen Christin, die sich sowohl gesellschaftlich als auch politisch engagiert | Foto: jab
  • "Die Zukunft ist weiblich" steht als Statement auf ihrem T-Shirt: Anna-Lena Passior ist das Sinnbild einer modernen Christin, die sich sowohl gesellschaftlich als auch politisch engagiert
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Wer bei der katholischen Kirche an eine verstaubte Institution denkt, der irrt gewaltig. Das beste Beispiel dafür, dass hier auch junge und moderne Gedanken verwirklicht werden, ist die Katholische Gemeinde-Assistentin Anna-Lena Passior (24) in Stade. Sie setzt sich für die Gleichberechtigung sowie den Klimaschutz ein, hinterfragt immer wieder sich und ihren Glauben und regt damit in der Hansestadt regelmäßig neue Projekte an.

"Politik und Christentum schließen sich für mich nicht aus", sagt Passior. Denn Politik setzt sich für die Gesellschaft ein, genau wie das Christentum. Sie sieht es außerdem als ihre Pflicht als Christin an, sich auch in politische Belange einzumischen. "Wir müssen uns da deutlich zu Wort melden, wo Ungerechtigkeit herrscht", so Passior. Zudem schöpft sie viel Kraft für ihr Engagement aus ihrem Glauben. Dass sie nicht besonders religiös aufgewachsen ist, sei für sie kein Nachteil in ihrer jetzigen Position. Sie sieht es sogar als Vorteil: "Da mir nicht alles von vornherein bekannt war, habe ich viel hinterfragt." Auch heute noch beeinflusst das ihre Arbeit, wenn sie beispielsweise Gottesdienste veranstaltet oder Gebete spricht.

Die gebürtige Hannoveranerin absolvierte nach ihrem Abitur einen Freiwilligendienst in Kenia und Tansania. Dort lebte sie in einer Ordensgemeinschaft und unterstützte vor Ort auf einer Farm, in der Vor- und Grundschule, aber auch im Kinderheim. Ihr Ziel war es vor allem zu lernen - Dialogbereitschaft, über die Vielfalt der Länder und über Rassismus, ein Thema, das auch in Deutschland aktueller denn je ist.

Nach ihrem Studium der Religionspädagogik in Paderborn erkundete sie für ein halbes Jahr Deutschland, während sie auf ein Visum für ein Projekt in Papua-Neuguinea wartete - das sie dann doch nicht erhalten habe. "Ich habe gemerkt, dass ich zwar sehr freiheitsliebend bin, aber auch die Sicherheit benötige", erzählt Passior. Daher nahm sie die Stelle in Stade an. Seit Januar 2019 verbringt sie hier nun ihre Assistenz-Zeit und versucht dabei, möglichst viel in der Stadt zu bewegen.

Die Ausübung ihres Glaubens beschränkt sich für sie nicht nur auf die heiligen Räume der Kirche. Auch "auf der Straße" bringt sie ihr christliches Handeln ein und öffnet die kirchlichen Räume für Projekte und Veranstaltungen. Beispielsweise ist sie Mit-Initiatorin der Foodsharing-Inititative "Fair-Teiler", bei dem Lebensmittel, die nicht gebraucht werden, aber noch gut sind, an andere weitergegeben werden. Ebenso ist sie Mitstreiterin von "Stade im Wandel". Auch die Initiative "Stade wird sicherer Hafen" unterstützt sie.

Schon während des Studiums habe sie bei Foodsharing gearbeitet, sagt Passior. Für sie hat das Christentum nämlich viel mit Solidarität und Teilen, aber auch Wertschätzen zu tun. Daher hat sie in ihrer Stader Gemeinde angeregt, Räume für die Regale und einen Kühlschrank für den "Fair-Teiler" bereitzustellen. "Das ist mein Dienst am Menschen und an Stade. Ich möchte, dass jeder ein gelingendes Leben führen kann und dass hier alle gut miteinander leben können", meint die junge Frau. Es sei außerdem ein Akt der Nächstenliebe.

Bei der Klimawoche im Landkreis sorgte sie dafür, dass in den Räumen der Kirche Veranstaltungen wie Vorträge und Filmabende stattfinden können. Aus solchen Filmabenden ist schließlich die dynamische Initiative "Stade im Wandel" entstanden. Hier sammeln Gleichgesinnte ihre Wünsche und Ideen, wie sie die Gesellschaft in Stade mitgestalten können. Aus dem Austausch entstehen dann weiterführende Gedanken. Ein wichtiger Themenschwerpunkt ist die Nachhaltigkeit. "Es geht vor allem darum, die eigene Verantwortung zu erkennen und dass jeder selbst etwas dazu beitragen kann, die Welt ein Stück besser zu machen", erklärt Passior.

Redakteur:

Jaana Bollmann aus Stade

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