Die Tiny-Häuslebauer aus Stade
Ein Architekt, seine Frau und ihr gemeinsamer Traum von einem Tiny House
![Tanja Daber-Steuck und Tobias Daber mit den Plänen für ihre Tiny Houses. Das Projekt soll demnächst in Angriff genommen werden | Foto: jd](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/10/08/5/457935_L.jpg?1633723344)
- Tanja Daber-Steuck und Tobias Daber mit den Plänen für ihre Tiny Houses. Das Projekt soll demnächst in Angriff genommen werden
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jd. Stade. Small is beautiful: Wohnen auf kleinstem Raum ist hierzulande inzwischen mehr als ein Trend. Für viele gehört es mittlerweile zu ihrer Lebenseinstellung, sich in den eigenen vier Wänden auf das Wesentliche zu reduzieren. Ausdruck dieser minimalistischen Denkweise ist eine ganz besondere Hausform: das Tiny House. Eines der ersten Minihäuser in der Region soll in Stade gebaut werden. Die Baugenehmigung dafür hat der Stader Architekt Tobias Daber jetzt erhalten.
Schon lange hegt der gebürtige Hamburger, der in Stade aufgewachsen ist, gemeinsam mit seiner Frau Tanja den Traum von einem Tiny House irgendwo draußen im Grünen. "Das war schon zu einer Zeit, als noch niemand diesen Begriff kannte", sagt Daber. Inspiriert wurde das Paar durch sein Ferienhäuschen in Freiburg an der Elbe. Von dort stammt Tanja Daber-Steuck. Von ihrem Kinderzimmer habe sie den Blick auf ein kleines Häuschen gegenüber gehabt, in dem eine dreiköpfige Familie lebte.
![So werden die Häuser aussehen Visualisierung: Tobias Daber](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2021/10/08/8/457938_L.jpg?1633723165)
- So werden die Häuser aussehen Visualisierung: Tobias Daber
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"Ich durfte damals mal reinschauen in das kleine Haus und war fasziniert, wie alles funktional angeordnet, aber dennoch gemütlich war", sagt Tanja Daber-Steuck. Später erwarben die Dabers das Häuschen, das mit seinen 45 Quadratmetern Wohnfläche einem geräumigeren Tiny House entsprach. Über Jahre hinweg werkelten sie an dem Haus, gestalteten es nach ihren Vorstellungen um. Vor zwei Jahren verkauften sie das Ferienhaus. Dort gab es nichts mehr umzubauen. Die Dabers beschlossen, ein neues Projekt zu beginnen.
Dass es ein Tiny House werden sollte, stand für das Ehepaar gleich fest: "Wir sind in unserer Freizeit regelmäßig mit dem Wohnmobil unterwegs. Auch da muss man sich einschränken." Dieses Gefühl, ohne großen Ballast auf Reisen zu gehen, sei wunderbar. Dauerhaft in einem Tiny House zu leben sei für sie jetzt noch keine Option, meinen die Dabers, die zwei heranwachsende Kinder haben. Aber sich mal für längere Phasen dorthin zurückzuziehen und sich auf das Wesentliche zu besinnen, sei für sie durchaus vorstellbar.
Ihr Tiny-House-Projekt werden die Dabers ganz in der Nähe ihrer jetzigen Wohnung umsetzen. Durch Zufall ist Tobias Daber auf ein kleines Grundstück gestoßen, das sich für eine normale Bebauung kaum eignet, aber für sein Vorhaben geradezu ideal ist. Auf diesem langgezogenen "Handtuch-Grundstück", wie er es nennt, dürfen laut Baugenehmigung drei kleine Häuser errichtet werden, die später als Ferienhäuschen vermietet werden sollen. Zwei werden Wohnflächen um die 30 Quadratmeter haben, eines wird mit 16 Quadratmetern noch eine Nummer kleiner ausfallen.
Probleme mit den baurechtlichen Bestimmungen, wie man es aus anderen Kommunen kennt, gab es in diesem Fall nicht. "Es gibt für diesen Bereich keinen B-Plan und das Bauamt zeigte sich von Anfang an sehr aufgeschlossen gegenüber unserem Vorhaben", berichtet Tobias Daber. Wann mit dem Hausbau begonnen wird, steht aber noch nicht fest. Das meiste will das Ehepaar in Eigenregie anfertigen. "Mir steckt das Handwerkliche in den Genen", sagt Tobias Daber. Sein Vater sei gelernter Tischler. Selbst etwas mit den eigenen Händen zu schaffen, sei für ihn ein willkommener Ausgleich zu den langen Tagen im Büro.
Ganz im Geiste des Tiny-House-Gedankens werden für das Bauprojekt keine Bäume gefällt, obwohl das Grundstück dichtbewachsen ist. "Die Häuser fügen sich in den bestehenden Baumbestand ein", sagt Tobias Daber. Vier kleine Fundamente an den Ecken gewährleisten einen minimalen Eingriff in den Boden. Darauf kommen zwei Stahlträger und alles darüber wird aus Holz konstruiert. Ein i-Tüpfelchen wären noch Solarkollektoren gewesen. "Das bekommen wir aber wegen der Beschattung durch die Bäume nicht hin", so der Architekt. Zusätzlich soll ein kleiner Holzofen eingebaut werden. "Ein knisterndes Feuer gehört einfach zum Ambiente eines Tiny Houses dazu."
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Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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