Gehbehinderte haben es schwer in der Altstadt
Ein steiniger Weg durch Stade

Senioren mit Rollatoren müssen viel Kraft aufwenden, um über das Pflaster zu schieben | Foto: pm
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Die Stader Altstadt besticht durch wunderschöne Architektur und charmanten Flair. Jährlich zieht es daher viele Touristen in die Hansestadt. Doch nicht jeder kann das Ambiente uneingeschränkt genießen. Die Stader Altstadt stellt nämlich für Menschen mit Behinderung und Senioren an vielen Stellen einen nur schwer zu begehenden Ort dar. Wilfried Vagts, Vorsitzender des Sozialverbandes VdK Stade, sieht noch großes Verbesserungspotenzial in der Behinderten- und Seniorenfreundlichkeit der Stadt. Dem 74-Jährigen kennt unzählige Stellen, die Gehbehinderten das uneingeschränkte Vorankommen in Stade beinah unmöglich machen.

Wilfried Vagts, Vorsitzender des VdK Stade | Foto: pm
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Die Absenkungen im hinteren Bereich der Bushaltestelle sind nicht von überall leicht zu erreichen und nicht ausreichend abgeflacht | Foto: pm
  • Die Absenkungen im hinteren Bereich der Bushaltestelle sind nicht von überall leicht zu erreichen und nicht ausreichend abgeflacht
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Angefangen am Pferdemarkt, der mit seiner natürlichen Steigung ohnehin schwierig zu erklimmen ist. Hinzu kommen unzureichende Abschrägungen der Bushaltestellen und der Bordsteine. Menschen, die sich etwa mit einem Rollator über das grobe Kopfsteinpflaster bewegen, wird hier der Zugang zum Bus erschwert. Die Bemühungen der Stadt, zwischen dem rötlichen, sehr groben Kopfsteinpflaster, gräuliche, etwas weniger grobe Bepflasterungswege einzulassen, halfen nicht wirklich: Eine Auffüllung der Zwischenräume sollte die Steine ebenmäßiger machen, doch diese wurde schnell abgetragen, sodass der Weg weiterhin holprig bleibt. "Das Befahren einer solchen Fläche mit einem Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl ist mit einem enormen Kraftaufwand für die Betroffenen verbunden", erklärt Vagts. Mit dem roten Pflasterklinker schuf die Stadt an manchen Stellen "Brücken" zwischen dem Kopfsteinpflaster. Wie Wilfried Vagts sagt, seien die zwar gut zu begehen, können jedoch bei Gefälle und Nässe zur rutschigen Gefahrenzone werden. In anderen Städten würden bereits rutschfestere Steine verwendet.

Marktbetreiber decken ihre Kabel oftmals gar nicht oder nicht sicher ab | Foto: pm
  • Marktbetreiber decken ihre Kabel oftmals gar nicht oder nicht sicher ab
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Ein weiteres Hindernis stellen die zahlreichen ungesicherten Kabel auf dem Wochenmarkt dar, die regelmäßig quer über den Fußweg gelegt werden. An einigen Ständen legten die Inhaber bereits Kabelschutzmatten aus, nachdem der VdK Beschwerde eingelegt hatte. Diese Maßnahmen wurden aber immer nur ein paar Wochen durchgeführt, so Vagts. Eine ordnungsgemäße Überprüfung vor Marktbeginn durch die Marktaufsicht, wie sie etwa in anderen Städten morgens durchgeführt werde, erfolge nicht.
Den Fischmarkt passieren, als Hotspot des Stader Tourismus, eine Menge Leute. Um gehbehinderten Menschen und Senioren eine Möglichkeit zu geben, sich dort sicher zu bewegen, schuf die Stadt Stade auch hier "Brücken" aus flachem Klinker. Eine gute Idee, die sinnvoll wäre, wenn nicht einige der Gastronomen den Weg mit ihren Tischen und Stühlen blockieren würden. Auch Gespräche mit den Restaurantbetreibern halfen nicht. Wilfried Vagts könnte noch eine Vielzahl an Beispielen für die Senioren- und Behindertenunfreundlichkeit der Stader Altstadt aufzählen, doch die genannten Orte verdeutlichen, mit welch vermeintlich banalen, alltäglichen Dingen Senioren und gehbehinderte Menschen zu kämpfen haben.

Am Fischmarkt sind die Fußgänger-Brücken aus Klinker mit Tischen und Stühlen möbliert. Ein Vorbeikommen bei voller Besetzung gestaltet sich schwierig | Foto: pm
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Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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