Feierstunde auf dem Garnisonsfriedhof
Gedenken in Stade: Kriege fordern auch immer zivile Opfer
Der von den Nazis angezettelte Zweite Weltkrieg forderte auch in den Tagen kurz vor Kriegsende noch zahlreiche Todesopfer - auch in der Zivilbevölkerung. So kamen in Stade am 24. April 1945 bei einem Fliegerangriff mehrere Menschen um Leben. Am 79. Jahrestag des Angriffs wurde am Mittwoch der Toten gedacht - und daran erinnert, dass bei Kriegen auch immer Zivilisten die Leidtragenden sind, wie jetzt beim russischen Überfall auf die Ukraine. An der Gedenkfeier auf dem Stader Garnisonsfriedhof nahm auch Landrat Kai Seefried als Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge teil.
Vor 79 Jahren kamen viele Stader Bürger zum Güterbahnhof, um sich dort an einem Zug mit Speiseöl zu versorgen. Die in einer Schlange wartenden Zivilisten wurden von britischen Tieffliegern beschossen. Elf Menschen starben. Der Sohn einer Verstorbenen, Hans-Jürgen Stolper, hatte die Gedenkzeremonie initiiert. Seefried dankte Stolper, der unaufhörlich an die Kriegsopfer erinnert, Führungen anbietet und ein Buch veröffentlicht hat, für sein Engagement. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei die Erinnerung an die Geschichte gleichsam eine Mahnung für den Frieden, betonte der Landrat.
„Krieg darf niemals eine Antwort sein“, sagte Seefried. Er legte an den Gräbern der Opfer Blumen nieder. Im nächsten Jahr, wenn sich der Bombenangriff zum 80. Mal jährt, werde der Volksbund zu einer offiziellen Gedenkfeier einladen, kündigte der Landrat an. Bereits jetzt erinnert eine Informationstafel des Volksbundes an den Hintergrund der Grabstätte. Auch Stades Bürgermeister Sönke Hartlef nahm an der Gedenkfeier teil und hielt eine kurze Ansprache. Für den musikalischen Rahmen sorgten zwei Schüler des Stader Vincent-Lübeck-Gymnasiums.
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