Fahrzeuge und medizinische Hilfsgüter
Hilfe für die Ukraine: Konvoi aus dem Landkreis Stade ist gestartet

Einsatzleiter Wilfried Sprekels bespricht mit den Freiwilligen den Ablauf der Tour an die polnisch-ukrainische Grenze | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
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  • Einsatzleiter Wilfried Sprekels bespricht mit den Freiwilligen den Ablauf der Tour an die polnisch-ukrainische Grenze
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Seit 876 Tagen tobt der Krieg in der Ukraine. Vor allem die Zivilbevölkerung leidet. Hilfe für die Menschen kommt erneut vom Landkreis Stade. Ehrenamtliche Einsatzkräfte aus dem Landkreis sind derzeit mit einem Konvoi mit elf Fahrzeugen unterwegs.

Am heutigen Donnerstagmorgen (18. Juli) ging es kurz vor Sonnenaufgang los: Bei der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Stade-Wiepenkathen setzte sich der fünfte große Hilfstransport aus dem Landkreis Stade in Bewegung. Gut 20 Frauen und Männer aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen machten sich auf den 1.200 Kilometer langen Weg an die polnisch-ukrainische Grenze. Fünf Fahrzeuge, randvoll beladen mit medizinischem Gerät und Equipment für Brandschutz und technische Hilfeleistung, werden in der Grenzstadt Radymno an ukrainische Hilfskräfte übergeben, die eigens zu diesem Anlass mit einer Ausnahmegenehmigung ihr Heimatland verlassen dürfen.

Ukrainer aus dem Kreis Stade hilft Kiewer Feuerwehr

Einsatzkräfte sind 18 Stunden unterwegs

Vier in Deutschland ausgemusterte, aber noch voll funktionsfähige Einsatzfahrzeuge werden überführt: ein Löschfahrzeug, ein Einsatzleitwagen, ein Rettungswagen und ein Notarztwagen. Auch ein Geländewagen und ein Anhänger mit großem Stromaggregat gehen als Spende ins Kriegsgebiet. Wieder einmal haben Feuerwehren und Hilfsorganisationen etliches Equipment aus ihren Beständen zusammengetragen, sodass die Fahrzeuge vollausgestattet auf die Reise geschickt werden können. Weitere Fahrzeuge zum Transport von Hilfsgütern und Freiwilligen komplettieren den Konvoi, der mit Blaulicht zwischen 16 und 18 Stunden auf Achse sein wird.

Schirmherr der Aktion ist Landrat Kai Seefried. Landkreis-Dezernentin Sabine Brodersen, im Kreishaus auch für den Katastrophenschutz zuständig, verabschiedete in seinem Namen die Ehrenamtliche der Freiwilligen Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft in diesen besonderen Einsatz. Sie dankte ihnen für dieses alles andere als selbstverständliche Engagement im Zeichen der Humanität und des Friedens. „Wir werden die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine nicht aufgeben. Wir werden sie im Kampf gegen den unmenschlichen und rechtswidrigen russischen Angriffskrieg weiter unterstützen.“

Hilfe für die Ukraine: Freiwillige kehrten voller Eindrücke zurück

Übergabe erfolgt direkt an der Grenze

Wenn sie ihre Reiseroute durch Deutschland und Polen hinter sich gebracht haben und an der deutsch-polnischen Grenze angekommen sind, werden die Helfer aus dem Landkreise am späten Abend im Hotel die Vertreter eines ukrainischen Hilfsfonds kennenlernen, die sich um die weitere Überführung kümmern. Am Freitag werden die Fahrzeuge übergeben und mehrere Tonnen Hilfsgüter, die im Gerätewagen Logistik der Freiwilligen Feuerwehr Wiepenkathen und einem Kleinlaster des Landkreises transportiert werden, auf einen ukrainischen Sattelzug umgeladen.

„Wir werden unsere ukrainischen Kameradinnen und Kameraden direkt an der Grenze verabschieden“, kündigt Einsatzleiter Wilfried Sprekels an. Für den Chef der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und stellvertretenden Stader Stadtbrandmeister ist es die dritte Tour an die polnisch-ukrainische Grenze. Nach einer weiteren Nacht im Hotel steht dann am Samstag der Aufbruch Richtung Heimat an. Dann werden die Freiwilligen wieder 1.200 Kilometer zurücklegen und viele Eindrücke gesammelt haben, die sie so schnell nicht vergessen werden.

Abfahrt des Hilfskonvois am Donnerstagmorgen in Stade-Wiepßenkathen | Foto: Daniel Beneke / Landkreis Stade
  • Abfahrt des Hilfskonvois am Donnerstagmorgen in Stade-Wiepßenkathen
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Hilfsbereitschaft bleibt ungebrochen groß

Die Vorbereitungen waren arbeitsintensiv, aber die Unterstützung war groß: „Die Hilfsbereitschaft war wieder überwältigend“, sagt Sprekels. Nicht nur an die 40.000 Euro an Spenden seien zusammengekommen. Unter anderem von Privatleuten, aus Arztpraxen und vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen gab es etliche Sachspenden – vor allem medizinische Geräte. Insgesamt werden diesmal Fahrzeuge und Hilfsgüter im Wert von rund 80.000 Euro übergeben. Binnen weniger Tage standen ausreichend Einsatzkräfte bereit, um den Transport zu begleiten. Einige von ihnen sind zum wiederholten Mal dabei: Es ist bereits der fünfte Hilfskonvoi unter der Schirmherrschaft des Landrates. Fahrzeuge für Feuerwehr und Rettungsdienst, Medizinprodukte und andere Hilfsgüter im Wert von mehr als 150.000 Euro wurden seither überführt.

Spendenkonten sind weiterhin geschaltet

Die Hilfsaktion soll weitergehen. Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden:

DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18

Einsatzleiter Wilfried Sprekels bespricht mit den Freiwilligen den Ablauf der Tour an die polnisch-ukrainische Grenze | Foto: Landkreis Stade / Daniel Beneke
Abfahrt des Hilfskonvois am Donnerstagmorgen in Stade-Wiepßenkathen | Foto: Daniel Beneke / Landkreis Stade
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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