Früh aus dem Winterschlaf erwacht
Igel sterben, ohne dass wir es mitbekommen

Wegen des milden Winters sind viele Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und auch bei Tag auf Nahrungssuche | Foto: Reinhard Paulin
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  • Wegen des milden Winters sind viele Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und auch bei Tag auf Nahrungssuche
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(sv). Bei helllichtem Tag taperte ein Igel kürzlich bei Hobbyfotograf Reinhard Paulin in Stade durch den Garten und vor die Kamera. Ungewöhnlich, dem stacheligen Besucher schon so früh im Jahr und mitten am Tag zu begegnen. Zudem fragte Paulin sich, ob das Tier nicht abgemagert aussah. Antwort weiß Hobby-Igel-Aufpäpplerin Manila Brandt aus Bliedersdorf, die im vergangenen Jahr zahlreiche Fundigel aufnahm und über den Winter pflegte.

"Durch den warmen Winter sind sehr viele Igel schon zu zeitig aus ihrem Winterschlaf erwacht", sagt Brandt. "Normalerweise wären sie erst ab Ende April dran, wenn es genug Schnecken und Insekten gibt, die sie fressen können. Das Aufwachen an sich ist schon ein riesiger Energieaufwand, sodass die Igel direkt danach auf Futtersuche gehen. Auch mitten am Tag. Viele Igel, die nichts finden und schwach sind, ziehen sich dann in ihren Unterschlupf zurück und sterben dort. Weil die Tiere nachtaktiv sind, sterben sie, ohne dass wir etwas davon mitbekommen."

Sie selbst beobachtete im vergangenen Jahr, dass einige Igel sehr spät im Herbst nochmal Junge bekamen. Weil sie so schwach waren, nahm Manila Brandt sie auf, um sie über den Winter zu bringen. Dabei steht sie im regen Austausch mit anderen Igel-Pflegern, dem NABU und dem Tierschutz Stade. "Die acht Igel, die momentan bei mir in der Pflege sind, werden dieses Jahr alle wieder in die freie Natur zurückgebracht, wenn es so weit ist. Auch sie haben schon vereinzelt nach draußen geschaut und finden ihre Schalen mit Wasser und Futter gefüllt vor."

Manila Brandt aus Bliedersdorf hat derzeit acht Igel in Pflege | Foto: Brandt
  • Manila Brandt aus Bliedersdorf hat derzeit acht Igel in Pflege
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Denn Manila Brandt empfiehlt, die Frühaufsteher um diese Jahreszeit auf jeden Fall zu füttern. Igelfutter, fleischhaltiges Katzen- oder Hundefutter oder getrocknete Mehlwürmer würden die stachligen Gartenbesucher am liebsten fressen. Nur Milch dürften Igel nicht trinken - das sei ein Irrglaube, so Brandt. Wasser reiche vollkommen aus. Von zu viel Obst würden Igel zudem Durchfall bekommen. Gesunde Igel erkenne man an der runden Körperform. Bei abgemagerten Tieren dagegen sei das Hinterteil proportional schmaler als der Oberkörper.

Anleitungen für Futterstellen und Tipps gibt es im Internet oder auch bei Manila Brandt unter Tel. 0176-20302500.

Wegen des milden Winters sind viele Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwacht und auch bei Tag auf Nahrungssuche | Foto: Reinhard Paulin
Manila Brandt aus Bliedersdorf hat derzeit acht Igel in Pflege | Foto: Brandt
Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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