Sammelaktionen in mehreren Stadtteilen
In Stade waren fleißige Müllsammler unterwegs
Fleißige Müllsammler waren in den vergangenen Tagen in der Ortschaft Wiepenkathen und im Stadtteil Kopenkamp unterwegs.
In Wiepenkathen ist es schon eine kleine Tradition: Im März beginnt der dörfliche Veranstaltungsreigen mit einer großen Müllsammelaktion, initiiert vom Ortsrat. Dutzende Freiwillige waren in den Wohnsiedlungen und Gewerbegebieten, an der Bundesstraße 74 und in der Feldmark unterwegs. Knapp zehn Kubikmeter Müll aller Art kamen zusammen.
Erstaunlich war wieder einmal, was alles gefunden wurde. Neben Nummernschildern stießen die Müllsammler auch auf eine Geldbörse, in der sich sogar noch Karten befanden. Die Wiepenkathener Feuerwehr unterstützte die Müllsammlung nicht nur mit vielen Helfern aus der Einsatzabteilung sowie von der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Die Einsatzkräfte übernahmen auch wieder die Absicherung der Müllsammlung an stärker befahrenen Straßenabschnitten. Das Feuerwehrgelände war abermals Ausgangspunkt der Aktion. Zum Abschluss gab es für alle Beteiligten ein warmes Mittagessen. "Eine gelungene Aktion zum Wohle unserer Ortschaft", resümierte Ortsbrandmeister Jörg Bastian.
"Wech mit dem Schiet"
Auch im Kopenkamp ging es dem Wildmüll an den Kragen: Dort hatte der Verein "Nachbarn im Kopenkamp" zum Großreinemachen aufgerufen. Etliche Helfer folgten dem Aufruf und säuberten einen Vormittag lang den kleinen Stadtteil - unter dem Motto. "Wech mit dem Schiet". Sie ließen sich trotz des Regens nicht von ihrem Sammeleifer abhalten. Es kamen etliche Abfallsäcke voller Unrat zusammen, die allesamt in einem bereitgestellten Müllcontainer abgeladen wurden. Zu den größeren Fundstücken zählten eine Fahrradreifen mitsamt Felge und Speichen, eine Radkappe sowie ein Halteverbots-Schild.
Müllsammeln statt Schatzsuche
Geocacher üben ihr Hobby vorwiegend in der freien Natur aus. Sie spüren "Schätze" auf, die Gleichgesinnte versteckt haben. Doch in Stade kamen jetzt rund 30 Geocacher zusammen, um sich auf die Suche nach Müll statt nach Verstecken zu begeben. Denn Geocaching in einer verdreckten Landschaft macht ihnen wenig Spaß. Die Müllsammelaktion fand in der Umgebung des Gravenhorster Weges, im Dreieck zwischen B73 und B74, statt.
"Unglaublich, was wir in diesem relativ eingegrenzten Bereich an illegal entsorgtem Schrott und Müll eingesammelt haben", sagt der Stader Geocaching-Fan Stefan Hoops. Die größten Fundstücke seien ein alter Motor und eine komplette Rolle mit Drainagerohren gewesen, die nur zu zweit aus dem Dickicht geschafft werden konnten. "Außerdem sind wir auf jede Menge Campingstühle gestoßen", berichtet Hoops.
Nach seinen Angaben richten die Geocacher aus Stade und Umgebung vier- bis fünfmal im Jahr solche Aktionen aus. Angekündigt werden die Termine auf der Internetseite www. geocaching.com. Mit den Kommunalen Betrieben Stade (KBS) ist vereinbart worden, dass diese den eingesammelten Müll abholen und ordnungsgemäß entsorgen.
Kampf gegen den Wildmüll
Achtlos weggeworfener Müll ist auch in Stade ein großes Ärgernis. Ebenso gedanken- wie rücksichtslose Zeitgenossen entsorgen ihre Abfälle in der freien Natur, verschandeln und verschmutzen so die Landschaft. Es sind wieder engagierte Bürger, die Parks, Wiesen und Feldwege im Rahmen von Müllsammelaktionen vom Unrat befreien. Im März war in vielen Stader Stadtteilen wieder "Frühjahrsputz" angesagt. Über zwei dieser Aktionen berichtet das WOCHENBLATT auf dieser Seite . Weitere Stader Bürger unterstützten die Stadt auf andere Weise beim Kampf gegen illegalen Wildmüll: Sie haben sich bei der städtischen Facebook-Gruppe "Wildmüll in der Hansestadt Stade" registriert und melden dort Wildmüll-Funde.
Der im Herbst 2022 eingerichteten Facebook-Gruppe gehören inzwischen rund 350 Mitglieder an. Mehr als 100 von ihnen haben bereits Meldungen gepostet - meist mit Fotos. Die Bilder aus den vergangenen Wochen zeigen u.a. zerlegte Kleiderschränke, Renovierungsreste, Altreifen und Bauschutt. Im Wäldchen am Schwarzen Berg entdeckten Passanten sogar ein Sofa. Als Rastplatz für erschöpfte Spaziergänger ist das Polstermöbel allerdings denkbar ungeeignet, da es sich bei Regen ordentlich vollsaugt. Also war auch dies ein Fall für das Wildmüllentsorgungs-Team der Kommunalen Betriebe Stade (KBS).
Für die KBS-Mitarbeiter gehört das Beseitigen von Wildmüll schon fast zur täglichen Routine. Dabei geht es nicht nur darum, die Feldmark von Unrat zu befreien. Regelmäßig steuern sie auch viele der 40 Containerplätze im Stadtgebiet an - einige davon sogar täglich. Denn dort, wo eigentlich nur Altglas und Altpapier entsorgt werden dürfen, wird auch aller Art anderer Müll hingekippt - wie etwa am Timm-Kröger-Platz. Die KBS-Beschäftigten machen den Containerplatz jedes Mal besenrein. Doch dieser Zustand hält nur kurz an. Manchmal ist die Fläche bereits am Tag darauf schon wieder verdreckt.
• Wer illegale Abfälle im Stader Stadtgebiet entdeckt, hat neben der Facebook-Gruppe drei weitere Möglichkeiten, Wildmüll bei den KBS zu melden: erstens per Telefon (04141 - 401391), zweitens per E-Mail (wildmuell@stadt-stade.de) und drittens über den Online-Mängelmelder auf www.stadt-stade.info.
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