Verbot von Folienbeuteln für Bioabfall
Kreis Stade macht Ernst: Keine Biotonnen-Leerung bei Müllsündern
Die Biotonne bleibt das Sorgenkind der Abfallberatung im Landkreis Stade. In den braunen Tonnen landen nicht nur die dafür bestimmten organischen Abfälle. Es findet sich darin auch weiterhin allerlei Müll, der dort nicht hineingeworfen werden darf - wie etwa Verpackungen. Anlässlich des Tages der Mülltrennung am kommenden Donnerstag, 7. März, möchte der Landkreis noch einmal Aufklärung in Sachen Bioabfall betreiben und vor allem darauf hinweisen, dass die Verwendung sogenannter Biofolienbeutel seit dem Anfang des Jahres im Landkreis Stade untersagt ist.
Die Beutel dürfen nicht mehr genutzt werden, weil ihre Bestandteile - vor allem das Plastik - nur schwer kompostierbar sind. Doch dieses Verbot wird nach wie vor ignoriert, wie die Kontrollen der Abfallberaterinnen zeigen. Jetzt drohen Konsequenzen: Ab April macht die Müllabfuhr ernst und lässt Tonnen, in denen Biofolienbeutel entdeckt werden, ungeleert stehen. Außerdem kann die Abfallbehörde auch Bußgelder verhängen, wenn Biotonnen falsch befüllt zur Abholung an die Straße gestellt werden.
„Eigentlich ist es ganz einfach: Nur natürliche Bioabfälle gehören in die Biotonne“, sagt die Abfallberaterin Sabine Kiehl. Sogenannte „Bioplastik-Verpackungen“ oder „biologisch abbaubare Kunststoffe“, wie sie etwa in Einkaufsbeuteln, Einweggeschirr, Kaffeekapseln oder To-go-Bechern zum Einsatz kommen, hätten nichts in der Biotonne verloren. Hier sollten sich die Konsumenten nicht von falschen Werbeversprechen täuschen lassen. Nach wie vor erlaubt seien hingegen Papiertüten, so Kiehl. "Es gibt sie in unterschiedlichen Größen – auch zum Auskleiden für die gesamte Biotonne." Außerdem könne Zeitungspapier zum Einwickeln feuchter Bioabfälle und Speisereste verwandt werden.
Die Bilanz der Abfallberatung ist auch nach eineinhalb Jahren intensiver Aufklärungsarbeit ernüchternd: „Es gibt immer noch zu viele Fehlwürfe“, sagt Kiehl.
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