Schrumplig braun statt bunt gefärbt
Miniermotte lässt Blätter der Kastanien absterben
jab. Stade. Der Herbst nähert sich in großen Schritten, die ersten Blätter verfärben sich. Doch im Stader Stadtbild sehen viele Kastanien bereits aus, als stünde schon bald der Winter vor der Tür: Braune Blätter segeln zuhauf zu Boden. Woran das liegt, haben Wilfried Böhling, Landschaftsplaner der Stadt Stade, und Ralf von Holt, Baumkontrolleur der Kommunalen Betriebe Stade, im WOCHENBLATT erklärt.
Schrumplig braun statt bunt gefärbt, so sehen die Blätter der weiß blühenden Kastanien aus. Der Grund: Sie sind von der sogenannten Rosskastanien-Miniermotte (kurz: Miniermotte) befallen. Los geht es im Frühjahr, wenn die ersten Blätter sprießen. Da legen die Motten ihre Eier auf die Blätter. Sobald die Larven schlüpfen, fressen sie sich ins Innere des Blattes und ernährt sich davon, bis auch schließlich sie zu einer Miniermotte werden. Bis zu drei Generationen beherbergt eine Kastanie - es sind nur die weißblühenden betroffen - in einem Jahr. Dadurch, dass der Baum immer schlechter Photosynthese über die zerfressenen Blätter betreiben kann, wird er im Laufe der Zeit immer schwächer. Dadurch wird er für Pilze und Bakterien anfälliger, die zum Absterben führen können.
Doch gegen die Krankheit ist kein Kraut gewachsen. Das Einzige, was hilft, ist, die Blätter regelmäßig wegzuharken und zu entsorgen. "Aber nicht über den Hauskompost", warnt Böhling. Denn da können sich die Motten weiter vermehren. Das befallene Laub müsse verbrannt werden. Von Holts Tipp für mehr Abwehrkräfte: "Die Kastanie wässern und düngen - und für ausreichend Wurzelraum sorgen." Das gelte aber für alle Bäume. Dennoch: "Über kurz oder lang wird die weißblühende Kastanie aussterben und aus dem Stadtbild verschwinden."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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