Stader war schon als Kind von Dinos fasziniert
Museum für alle Sinne

Alexander Benn mit einem selbst gegossenen Saurierschädel
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  • Alexander Benn mit einem selbst gegossenen Saurierschädel
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jd. Stade. Es ist ein langgehegter Wunsch, der für Alexander Benn in Erfüllung geht: Im kommenden Frühjahr will der 35-Jährige sein eigenes Museum eröffnen. Der studierte Geowissenschaftler erhält in der Festung Grauerort in Stade-Bützfleth zwei Räume, um dort seine naturgeschichtliche Sammlung zu präsentieren. Benn will aber nicht einfach Exponate in Vi-trinen zur Schau stellen. Er möchte ein Erlebnis-Museum schaffen. Bei vielen Ausstellungsstücken heißt es dann ausdrücklich: Anfassen erlaubt!

So unkonventionell wie das geplante Museum ist auch Benns ganze Erscheinung. Durch die historische Stader Altstadt wandelt der gebürtige Schweriner am liebsten mittelalterlich gewandet. Dieses historisierende Outfit ist oftmals auch seine Berufskleidung. Er ist u.a. für das Stader Schwedenspeicher-Museum und das Natureum in Balje freiberuflich als Museumspädagoge tätig. Wenn dann die Vorführung alter Waffen wie Speere, Bögen oder Armbrüste auf dem Programm steht, ist Benn gleich passend für eine solche Zeitreise gekleidet.

Außerdem bietet der Experte für Paläontologie, der Lehre von den Lebewesen vergangener Erdzeitalter, Erlebnisaktivitäten für Schulen und Kitas an, die auch für Kindergeburtstage gebucht werden können. Benn zeigt Kindern, wie die Steinzeitjäger ein Feuer entfacht haben, gießt mit ihnen Amulette aus Zinn und unternimmt Erlebnistouren zu Themen rund um die Erdgeschichte.

Die Urzeit unseres Planeten soll auch den thematischen Schwerpunkt beim neuen Museum bilden. "Ein Raum wird vorwiegend dem Mesozoikum gewidmet sein", erklärt der Museumsdirektor in spe. Er möchte die Besucher in das Erdmittelalter entführen, einer Zeit, die 66 bis 250 Millionen Jahre zurückliegt und in der die Dinosaurier die Erde bevölkerten.

"Ich kann echte versteinerte Saurierknochen zeigen, die ich auf meinen Exkursionen freigelegt habe, sowie die Nachbildungen von kompletten Skeletten", sagt Benn. Viele Repliken hat er selbst angefertigt. "Für die Form verwende ich Dentalsilikon, das ich mit Kunstharz ausgieße."

Mit den Objekten, die Benn zusammengetragen bzw. selbst angefertigt hat und die derzeit in allen Winkeln seiner Wohnung lagern, könnte er eine Ausstellungsfläche von fast 1.500 Quadratmetern bestücken. Diesen Platz wird er in Grauerort nicht haben. Aber es gibt die Option, das Museum später zu erweitern. Die Eröffnung ist für April 2020 angepeilt. Benn hat vor, sein Museum an drei bis vier Tagen in der Woche zu öffnen.

Auch soll es dort ein museums-pädagogisches Angebot geben. "Ich wünsche mir ein Museum für alle Sinne: riechen, fühlen und auch gestalten", sagt Benn. Mit Klassen oder Kita-Gruppen will er vom Museum aus kleine Exkursionen an den nahen Elbstrand unternehmen. "Das ist eine wahre naturkundliche Fundgrube." Am Ufer des großen Stroms sind u.a. Bernsteine, Knochen aus der Steinzeit und Jahrmillionen alte Steine zu finden.

Auch einen Museumsshop will Benn einrichten, um sich ein weiteres finanzielles Standbein zu schaffen. Noch hält er sich mit einem Gründerzuschuss über Wasser, doch irgendwann möchte er mit dem Betrieb des Museums seinen Lebensunterhalt bestreiten. Wenn das so weit ist, wird ein Kindheitstraum Wirklichkeit: "Ich wollte schon als kleiner Junge Dino-Forscher werden."

• Wer sich für das Projekt interessiert oder es unterstützen möchte, kann sich direkt an Alexander Benn wenden: ( 01577 - 6812884 oder E-Mail: alexander.benn@web.de.

Alexander Benn mit einem selbst gegossenen Saurierschädel
Die Präparate für die geplante Ausstellung gestaltet der künftige Museumsdirektor selbst   Fotos: privat
Der Naturkundler begibt sich regelmäßig auf Fossiliensuche
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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