Ohne Plastik und Schokolade
Nach der Fasten-Challenge: Gefühle von begeistert bis unzufrieden

Geschafft: Am Ostersonntag ist die Fastenzeit vorbei! | Foto: AdobeStock / K.C.
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40 Tage Fastenzeit – das sind 960 Stunden. Zieht man wohlwollend sieben Stunden Schlaf pro Tag ab, bleiben immerhin noch 680 Stunden Wachzeit übrig. 680 Stunden, in denen die WOCHENBLATT-Redakteure Anika Werner, Christoph Ehlermann, Pauline Bellmann und Stephanie Bargmann seit Aschermittwoch bewusst auf etwas verzichtet haben. Ostersonntag neigt sich die Fasten-Challenge dem Ende entgegen. Das sind unsere Fazits.

Anika Werner aus Winsen nach 40 Tagen Schreibtischarbeit im Stehen: "Ich wollte in der Fastenzeit mehr im Stehen arbeiten – trotz meines hochwertigen Stuhls, der Bewegung fördert. Die Challenge hat funktioniert: Ich denke jetzt viel bewusster daran, den Schreibtisch hochzufahren und aufzustehen. Ganz ohne Sitzen ging es zwar nicht, denn ständiges Stehen ist ziemlich anstrengend. Umso mehr freue ich mich, jetzt wieder öfter sitzen zu dürfen. Aber die entscheidende Veränderung bleibt: Ich frage mich inzwischen regelmäßig, ob Sitzen wirklich nötig ist – und das wird sich langfristig positiv auf meine Gesundheit auswirken. Empfehlung: unbedingt ausprobieren!"

Anika Werner | Foto: aw


Christoph Ehlermann aus Salzhausen nach 40 Tagen (nicht ganz) ohne Schokolade:
"Ich hatte mir in der Fastenzeit fest vorgenommen, möglichst ganz auf die von mir heißgeliebten Süßigkeiten zu verzichten. Das ist mir in der ersten Hälfte meiner Ansicht nach auch ganz gut gelungen. In der zweiten Halbzeit waren aber manchmal die Verlockungen leider zu groß. Manchmal geschah der verstärkte Griff zum Schokoriegel aber auch quasi aus Notwehr, um bei manchen extremen Stresssituationen keine Panik aufkommen zu lassen. So habe ich immerhin das Motto der diesjährigen Fastenaktion eingehalten: 'Luft holen - Sieben Wochen ohne Panik' ;-)."

Christoph Ehlermann | Foto: MSR

Pauline Bellmann aus Buxtehude nach 40 Tagen plastikfreiem Einkaufen: "In der Fastenzeit auf Plastik zu verzichten, war schwieriger als gedacht. Ein Auge für unverpackte Lebensmittel hatte ich schnell. Auch bei meiner Kaffeesuche wurde ich fündig und habe sogar eine neue Lieblingssorte für mich entdeckt. Doch außerhalb der Küche war es oft wesentlich schwieriger, plastikfreie und bezahlbare Alternativen zu finden. Ein überraschender Nebeneffekt: Ich kam mit vielen Menschen ins Gespräch – jeder hatte Tipps oder eigene Erfahrungen. Nach meinen 40 Tagen entscheide ich mich in jedem Fall öfter mal für den Wochenmarkt und die lokale Bäckerei als für die Selbstbedienungskasse. Da gehen weniger Plastik und nette Gespräche Hand in Hand."

Pauline Bellmann | Foto: pau

Stephanie Bargmann aus Buxtehude nach 40 Tagen umweltbewussterem Alltag: "Unterm Strich habe ich von mir mehr erwartet. Es war viel schwerer als erwartet, jeden Tag etwas klimaschonender und damit besser zu machen als sonst. Die von mir unternommenen Schritte – pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten essen, Secondhand einkaufen, Strom sparen – waren einfach zu wenig. Zu meiner Verteidigung muss ich hier anführen, dass ich in der Fastenzeit auch bewusst verzichtet habe, z.B. auf frische Ananas und Avocado – und schon vorher auf meinen CO₂-Fußabdruck geachtet habe. So kaufe ich z.B. Recycling-Klopapier, nutze Ökostrom und wasche meine Wäsche überwiegend kalt. Trotzdem werfe ich mir nach den 40 Tagen vor, zu wenig erreicht zu haben. Ein Gutes hatte die Challenge: Ich will am Thema dranbleiben."

Stephanie Bargmann | Foto: MSR
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Christoph Ehlermann | Foto: MSR
Pauline Bellmann | Foto: pau
Stephanie Bargmann | Foto: MSR