Ersatz für zerschossenes Fahrzeug
Nordkehdinger Feuerwehrauto im Einsatz in der Ukraine
Am vergangenen Wochenende war der fünfte Hilfstransport aus dem Landkreis Stade für die Ukraine unterwegs (das WOCHENBLATT berichtete hier). Noch auf dem Heimweg erreichte die freiwilligen Helfer ein Video aus der Ukraine: Das am Vortag übergebe Feuerwehrfahrzeug – ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, das bis vor wenigen Wochen bei der Ortsfeuerwehr Krummendeich im Einsatz war – hat bereits seinen neuen Bestimmungsort erreicht. Es wird jetzt von den Feuerwehrleuten in Tschabany, einem Vorort von Kiew, genutzt.
Das Einsatzfahrzeug aus Nordkehdingen ersetzt ein ukrainisches Feuerwehrauto, das im Frühjahr von Splittern einer russischen Rakete schwer beschädigt wurde. Fotos zeigen das verzogene Chassis und die zerfetzten Reifen. Der Beschuss erfolgte während eines Feuerwehreinsatzes. Zwei Kameraden wurden verletzt, befinden sich aber auf dem Wege der Besserung. Mit der Spende aus dem Landkreis Stade hat die Feuerwehr aus Tschabany einen sofort einsatzbereiten Ersatz bekommen.
In Tschabany lebt auch der Ukrainer Grischa Kaflowsky, der längst so etwas wie das Gesicht der Ukraine-Hilfe in der Region geworden ist. Er hatte auch diesen Hilfstransport wieder begleitet. Die Feuerwehrleute aus seiner Nachbarschaft kennt er gut, hatte die Fotos vom zerstörten Einsatzfahrzeug übermittelt. Nach dem russischen Überfall mit Frau und Enkelkindern nach Kehdingen geflohen, ist er seither unaufhörlich im Einsatz, um Hilfsaktionen zu initiieren. Sein Sohn verteidigte im Februar 2022 Kiew, kämpfte später in Bachmut an der Front und wird jetzt bei Charkiw eingesetzt. Kaflowkys Tochter hilft in einem Krankenhaus.
Vier gebrauchte Einsatzfahrzeuge wurden überführt: ein Löschfahrzeug, ein Einsatzleitwagen, ein Rettungswagen und ein Notarztwagen. Auch ein Geländewagen und ein Anhänger mit großem Stromaggregat gingen als Spende ins Kriegsgebiet. Wieder einmal haben Feuerwehren und Hilfsorganisationen viel Equipment aus ihren Beständen zusammengetragen, sodass die Fahrzeuge voll ausgestattet werden konnten.
Die Hilfsaktion unter der Schirmherrschaft von Landrat Kai Seefried soll weitergehen. Spenden können unter dem Stichwort „Ukraine-Hilfe Landkreis Stade“ auf folgende Konten eingezahlt werden:
DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe gGmbH, IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18
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