Polizei und Asylbewerber bauen in Bützfleth Berührungsängste ab

Gäste des Flüchtlingscafés im Dorfgemeinschaftshaus
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"Würde ist das oberste Gebot": Staatsbürgerkunde im Willkommenscafé

tp. Bützfleth. Für seine vorbildliche Integration von Asylbewerbern ist der Stader Industrievorort Bützfleth mit seiner Gastarbeitergeschichte bekannt. Beim Willkommenscafé am Freitag im Dorfgemeinschafthaus genossen die Gäste Staatsbürgerkunde-Unterricht in lockerer Atmosphäre. Daniel Lang, Sozialpädagoge der Stadt Stade, und Polizei-Oberkommissar Dirk Schwarz, Beauftragter für Jugendsachen und Mitglied im Präventionsteam, mussten zunächst Berührungsängste abbauen: Viele der aus Kriegsregionen wie Afghanistan oder Syrien stammenden Zuhörer räumten ein, mit einem Polizisten in einem Raum zu sein, löse bei ihnen Beklemmung und Befremdung aus.

„Hier ist das Verhältnis zur Polizei ein anderes. Sie ist der Freund und Helfer, sorgt für Ordnung und Sicherheit“, erklärte Sozialarbeiter Lang mit Unterstützung von Sheida Habbibi und Kara Zurek Ali, die den Unterricht ins Arabische und Persische (Farsi) dolmetschten.

Im Zentrum des zwanglosen Staatsbürgerkurses stand das Grundgesetz: „Die Würde ist das oberste Gebot“, erklärte Oberkommissar Schwarz den vorwiegend jungen Männern im Publikum, und wies auf weitere Verfassungsgrundlagen wie das Recht auf freie Entfaltung und Unversehrtheit hin. All das stehe auch im Grundgesetz seines Heimatlandes, merkte ein junger Afghane an, „nur unsere Politik hält sich nicht daran“. Nach Ottenbeck war es in Bützfleth der zweite Staatsbürgerunterricht, der auf Betreiben der Stadtverwaltung stattfand. Allein für die Verbesserung des Verhältnisses zur Polizei sei die Aktion wertvoll gewesen, sagt Bützfleths Bürgermeister Sönke Hartlef. Er will die Asylbewerber in Kürze mit dem zuständigen Polizei-Kontaktbeamten Christian Peters bekanntmachen. Er wohnt, wie sein Kollege Schwarz, in Bützfleth.

Beim Willkommenscafé am Freitag, 18. November, 15 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus informiert Jörg Abendroth von der Agentur für Arbeit über Jobchancen für Asylbewerber.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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