Wegen Ratten
Schnöder Zaun versperrt Stader Hafenblick
Der Blick von der Hansestraße auf den historischen Hansehafen mit dem Schwedenspeicher zur Rechten und dem Fachwerkbau des "Baumhaus"-Museums zur Linken gehört zu den beliebtesten Fotomotiven in Stade. Urlauber und Tagesgäste sind häufig an diesem Aussichtspunkt anzutreffen - nicht zuletzt, weil sich ein paar Schritte weiter die Tourist-Info befindet.
Doch derzeit lohnt es sich nicht, die Kamera zu zücken. Ein schnöder Bauzaun verschandelt die Optik. Aber warum wurde der Zaun dort aufgestellt? Ist etwa das Geländer marode und soll mit dem Zaun ein Sturz ins Hafenbecken verhindert werden? Diese Vermutung liegt auf den ersten Blick nahe. Denn das Geländer ist stark verrostet und wirkt nicht besonders vertrauenerweckend, was seine Standfestigkeit anbelangt.
Dazu passt aber nicht, dass der Bauzaun lediglich mit Kabelbindern aus Plastik am Geländer fixiert wurde und gar nicht über die üblichen Betonsockel verfügt. Die Stabilität wäre also gleich null. Eine Nachfrage bei der Stadt ergab nun: Der Bauzaun hat eine ganz andere Schutzfunktion. An der Stelle wurden Köder mit Rattengift aufgestellt. Die Nager halten sich nun mal gern in der Nähe von Gewässern auf. Der Zaun soll verhindern, dass jemand den Köderboxen zu nahe kommt.
Wenn sich mit Beginn des Frühlings wieder zunehmend die Touristen an dieser Stelle tummeln, sollte der Zaun aber verschwinden. Und vielleicht wäre es bis dahin auch möglich, das hässliche Geländer zu entrosten und ihm einen frischen Anstrich zu verpassen.
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