Wirrwarr um "Willi" und "Wilhelmine" in Stade
Mastbruch und Werft-Unfall: Schiffsreparatur mit Hürden
tp. Stade. Mit rund sechswöchiger Verspätung ist das beliebte Schiff "Willi" nach Stade zurückgekehrt. Gründe für die Verzögerung sind ein Unfall auf der Werft und ein Mastbruch des Schiffs "Wilhelmine von Stade", das "Willi" in seinen Heimathafen schleppen sollte.
Mit der leicht verworrenen Geschichte befasste sich jetzt der Kulturausschuss der Touristenstadt Stade auf Anfrage des Ratsherren und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft "Stade Aktuell", Wolfgang Drusell. Er fragte, "wo steckt 'Willi'?", und brachte seine Sorge zum Ausdruck, dass das maritime Wahrzeichen nicht pünktlich zum Weihnachtsgeschäft an seinem Stammplatz im Alten Hafen liegen könnte.
Aufgrund eines Rücktritts und eines Krankheitsfalls an der Spitze des Vereins "Wilhelmine von Stade", dem die Stadt das historische Flachbodenschiff (Ewer) zur Erhaltung anvertraute, bekam der Ausschuss vorerst nur spärlich Auskünfte über "Willi".
Inzwischen steht fest: Die ca. 15.000 Euro teure Sanierung auf einer Hamburger Flint-Werft ist abgeschlossen. Unter anderem wurden morsche Platten am Rumpf gegen neue Bauteile getauscht.
Bereits September hätte "Willi" in Stade sein sollen. Doch nach einem schweren Unfall im Spätsommer, bei dem ein Arbeiter beim Sturz vom Dach der Hamburger Werft ums Leben kam, wurde der Betrieb wegen technischer Untersuchungen rund zwei Wochen geschlossen. Danach zog die Werft dringendere Aufträge vor.
Schließlich sollte das motorisierte Segelschiff "Wilhelmine von Stade" den Ewer "Willi" in seinen Heimathafen schleppen. Doch bei einem missglückten Rangiermanöver ging der Mast der "Wilhelmine" zu Bruch - nun liegt sie selbst auf der Hatecke-Werft in Freiburg.
Die Stader Hobby-Skipper holten sich Hilfe von einem Freund aus der Traditionsschiffs-Szene, der den "Willi" schließlich Ende Oktober mit einem Schiff nach Stade schleppte.
Vorübergehend liegt "Willi" im Holzhafen. Vereinsmitglieder stellen derzeit dessen Mast auf und bringen die Segel an. Offen ist noch, ob der Ewer zum Start der Adventszeit in den Alten Hafen zurückgebracht werden kann. Es stehen weitere technische Arbeiten an. Und: Eine Kran-Firma muss beauftragt werden, das Schiff in das Hafenbecken am Fischmarkt zu hieven.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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