300 Stimmen gegen Barrieren in Stade
Arbeitsgemeinschaft und Seniorenrat bitten Stadtbaurat Lars Kolk zu Wort
tp. Stade. Enttäuscht reagierten die Ehrenamtlichen der Arbeitsgemeinschaft (AG) Barrierefrei um Sprecher Uwe Kowald und Wilfried Vagts vom Seniorenrat der Stadt Stade, nachdem der neue Stadtbaurat Lars Kolk einen Gesprächstermin im Altländer Viertel abgesagt hatte. Die Aktivisten hatten, wie berichtet, vor einigen Wochen rund 300 Unterschriften für mehr Barrierefreiheit in der City gesammelt, die sie an den Spitzenverwaltungsbeamten überreichen wollten. Zudem präsentierten die Freiwilligen Ergebnisse einer Umfrage, nach der sich die Teilnehmer diverse Erleichterungen für Menschen mit Gehbehinderungen im Stadtgebiet wünschen. Das WOCHENBLATT bat Stadtbaurat Kolk um Stellungnahme:
• Weniger zugestellte Fußwege durch Falschparker: „Selbstverständlich nicht zulässig“, so Kolk. Trotz täglicher Streife der kommunalen Verkehrsüberwacher im Stadtgebiet „können wir das Fehlverhalten Einzelner nicht zu 100 Prozent korrigieren.“ Notorischen Verstößen gehe die Stadt gezielt nach.
• Weniger durch Gastronomie-Mobiliar zugestellte Wege am Fischmarkt, insbesondere auf dem neuen sogenannten Gehband für barrierefreien Fußgängerverkehr: Der Streifen sei dauerhaft und in voller Breite freizuhalten, so Kolk. Eine Bestuhlung sei nicht gestattet. Die Gastwirte seien in der Pflicht, aufzuräumen und ihre Gäste darauf hinzuweisen.
• Vollständige Nachrüstung der derzeit nur bedingt barrierefreien Bushaltestellen mit Blinden-Indikatoren (Riffelpflaster): „Die in Bau befindlichen Haltestellen werden nach den neuesten Standards mit Blindenindikatoren ausgestattet“, so Kolk. Die Umrüstung der vorhandenen Haltestellen erfolge in den kommenden Jahren nach und nach. Bei besonderem Bedarf könnte die Umrüstung einzelner Haltestellen vorgezogen werden.
• Früher Einbezug der AG Barrierefrei bei der Planung für den Pferdemarkt/Verlegung der Bushaltestelle und Taxisstände an die Stockhausstraße und Inselstraße: Abstimmungsgespräche zwischen der Stadt und dem Verkehrsunternehmen KVG finden laut Kolk bereits statt. Das letzte Wort hat der Rat unter Betrachtung der städtischen Finanzen. Nach Auffassung der Verwaltung müsste zu gegebener Zeit neben der Einbindung der Händler, Dienstleisterund Marktbeschicker auch die Bürgerschaft mit ihren Interessenverbänden eingebunden werden.
• Bequemere Zuwegung zum Geestberg-Friedhof: Bei einem Ortstermin mit Bürgermeisterin Silvia Nieber und Vertretern des Seniorenrates Stade sei einvernehmlich der Bau eines wassergebundenen Weges auf dem vorhandenen Trampelpfad über den Rasenweg neben den Gräbern an der Nordwestseite des Friedhofes festgelegt worden. Die Arbeiten hierzu werden im Sommer ausgeführt.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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