Stade soll protestieren
Grüne wollen Resolution gegen Wegfall der Kita-Sprachförderung

Der Erwerb der deutschen Sprache ist gerade bei Kindern mit Migrationshintergund von elementarer Bedeutung | Foto: Adobe Stock /  Яна Василевская
  • Der Erwerb der deutschen Sprache ist gerade bei Kindern mit Migrationshintergund von elementarer Bedeutung
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Der Plan der Bundesregierung, zum Ende des Jahres das Programm zur Sprachförderung in Kitas auslaufen zu lassen, stößt bei den Ländern und in den Kommunen auf Empörung. Gerade angesichts vieler geflüchteter Kinder aus der Ukraine sei die Entscheidung nicht nachvollziehbar, so die Kritik. In den Rathäusern wird befürchtet, dass die Streichung der Fördermittel zur Verschärfung der ohnehin angespannten Personalsituation in den Kindertagesstätten beiträgt. Auch in Stade regt sich Protest. In der Hansestadt schlagen die Grünen vor, eine Resolution gegen das Vorhaben des Bundes zu beschließen.

Auf Antrag der Grünen befasst sich der Ausschuss für Kinder, Jugend und Soziales auf seiner Sitzung am Donnerstag, 25. August, um 18 Uhr im historischen Rathaus mit dem Thema. Sie möchten, dass die Politik einen Bericht zur aktuellen Situation der Stader Sprach-Kitas und zum Stand der Debatte über deren weitere Förderung vorgelegt bekommt.

Sprachförderung in Kitas verlagert: "Früher galten wir dafür als zu doof"

Grüne haben bereits einen Text verfasst

Außerdem haben sie bereits einen Resolutionstext formuliert. An Bund und Land soll appelliert werden, unverzüglich Gespräche über eine weitere Finanzierung der Förderung über das Jahresende hinaus aufzunehmen. Der Bedarf an Sprach-Kitas bestehe nach wie vor - gerade in Hinblick auf die Ukraine-Flüchtlinge. Weiter heißt es im Resolutionsentwurf: "Auch wenn die Finanzierung der Kitas grundsätzlich eine Angelegenheit der Länder ist und es sich bei der bisherigen Förderung durch den Bund um ein grundsätzlich befristetes Förderprogramm gehandelt hat, darf die Auseinandersetzung über die Finanzierung nicht zu einer Gefährdung der in etlichen Jahren entwickelten Strukturen und Konzepte führen."

Abschließend werden Bundes- und Landesregierung aufgefordert, "zügig eine Klärung der weiteren Finanzierung herbeizuführen, damit die aktuellen Unsicherheiten nicht auf dem Rücken der Kinder, der Erzieher und der Einrichtungen ausgetragen werden."

Das Förderprogramm bzw. dessen Vorläufer besteht bereits seit mehr als zehn Jahren. Die bereitgestellten Gelder dienen dazu, dass in den Kitas zusätzliche Kräfte eingestellt werden können, die Kinder mit Sprachförderbedarf betreuen. Bundesweit ist etwa jede achte Kindertagesstätte eine Sprach-Kita. Aktuell erhalten rund 500.000 Kita-Kinder eine Sprachförderung.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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