Kritik am Flächenverbrauch
Landwirte wollen Stader Surfpark weiter verhindern
jd. Stade. Es gibt nach wie vor vehemente Kritiker des geplanten Surfparks in Stade. Dazu zählen vor allem die Landwirte aus der Nachbarschaft. Sie machen in ihrer Stellungnahme zu den Surfpark-Plänen noch einmal deutlich, dass dieses Bauvorhaben womöglich eine Gefahr für die Existenz ihrer Betriebe darstelle. Die acht Hofinhaber weisen darauf hin, dass erneut landwirtschaftliche Flächen verlorengehen, sollten die Surfpark-Pläne umgesetzt werden.
"Umsichtiger Wohnungsbau mag mit Einschränkungen auf Kosten landwirtschaftlicher Nutzfläche noch vertretbar sein, aber ein reines Spaßareal für eine kleine privilegierte Gruppe ist inakzeptabel", heißt es in der Stellungnahme. Der sogenannte Flächendruck sei für die betroffenen Betriebe rund um das geplante Surfpark-Areal schon jetzt sehr hoch. Der Bau der Anlage würde die Situation noch verschlimmern. Die Landwirte üben in ihrem Statement scharfe Kritik: Eine solche Planung fernab jeglicher Besiedlung und nahe eines Naturschutzgebietes "widerspricht jeglicher städtebaulicher Vernunft".
Auf den familiengeführten Höfen sei viel investiert worden, um diese zukunftsfähig zu machen, erklären die Landwirte. Diese Investitionen rentieren sich aber nur, wenn auf Dauer ausreichend Agrarflächen zur Verfügung stehen. Diese Flächen seien in den vergangenen Jahren immer weiter geschrumpft - u.a. wegen des Autobahnbaus, der Erweiterung des Airbus-Werkes und der Ausdehnung der städtischen Wohngebiete nach Süden. Den Verkauf von Flächen können die Landwirte selbst oft gar nicht verhindern, da es nicht ihr eigener Grund und Boden ist. Denn laut Stellungnahme liegt der Pachtflächenanteil in der Region bei durchschnittlich 60 Prozent.
Die Landwirte geben zu bedenken, dass es bei einer Erweiterung des neben dem Surfpark vorgesehenen Gewerbe- und Industrieparks zu einer weiträumigen Zersiedelung der Landschaft komme. "Diese Zersiedlung ist auf lange Sicht für unsere Betriebe existenzgefährdend", #+schreiben sie - und stellen die Frage: "Wie kann es sein, dass Stadtplaner davon ausgehen, dass unsere landwirtschaftlich genutzten Flächen verzichtbar sind?" Mit der Ressource Boden müsse viel "umsichtiger und sparsamer umgegangen werden, wenn man nicht irgendwann die regionale Lebensmittelerzeugung vollständig zum Erliegen bringen will".
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