"Niemand braucht Crumbach"
jd. Stade. Fernduell der Landrats-Kandidaten: Amtsinhaber Roesberg reagiert auf Kritik seines Herausforderers.
Die heiße Phase des Wahlkampfes um den Landrats-Posten wollen die Parteien im Kreis Stade nach Ostern einläuten. Bis zum Urnengang am 25. Mai haben der von der CDU nominierte Amtsinhaber Michael Roesberg und sein Gegenkandidat von der SPD, der Potsdamer Richter Robert Crumbach, dann noch fünf Wochen Zeit, um die Wähler von ihren Positionen zu überzeugen. Doch schon vor dem offiziellen Wahlkampfauftakt lieferten sich die beiden Bewerber ein verbales Fernduell: Zunächst bezeichnete Crumbach seinen Kontrahenten als "seltsame Mischung aus Provinzfürst, Paragrafenreiter, Bremsklotz und Amtsschimmel", der in der Sozial-, Familien- und Asylpolitik eklatante Fehler begehe. Nun folgte Roesbergs Erwiderung.
Der amtierende Landrat stellte auf einer CDU-Veranstaltung in Fredenbeck die rhetorische Frage "Welchen Landratstypus brauchen wir hier nicht?" und gab in Hinblick auf Crumbachs Attacken gleich die passende Antwort: Es werde niemand gebraucht, der sich mit sinnlosen und falschen persönlichen Angriffen hervortue. Im gleichen Atemzug nannte Roesberg noch zwei weitere "Negativ"-Kriterien, die sein Gegenkandidat "erfüllt": Zudem werde kein Landrat benötigt, der die Region nicht kenne und der sich grundlegend neu einarbeiten müsse, weil er keine Erfahrungen mit den Erfordernissen dieses Amtes habe.
Erfahrung und Kompetenz sind nach Roesbergs Ansicht die beiden wichtigsten Schlagworte, um das Anforderungsprofil an einen Landrat zu umreißen: Schließlich verlange die Führung einer Behörde mit 700 Mitarbeitern ein hohes Maß an fachlicher Qualifikation. Ein geeigneter Kandidat müsse zudem bestens mit der wirtschaftlichen Struktur sowie der sozialen Lage im Landkreis vertraut sein. Ebenso wichtig sei auch die Akzeptanz seitens der Kommunalpoltilik und die Bereitschaft, auch mal unpopuläre Entscheidung zu treffen. Roesberg sprach es nicht ausdrücklich an, doch er ließ durchschimmern, dass er Crumbach in dieser Hinsicht für einen Fehlgriff hält.
Man darf nun gespannt sein, ob es sich bei Crumbachs und Roesbergs gegenseitigen persönlichen Anfeindungen lediglich um rhetorisches Wortgeplänkel gehandelt hat oder ob beide Kandidaten einen Vorgeschmack auf ein mit besonderer schärfe ausgetragenes Wahlkampfduell geboten haben.
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