Ideenwerkstatt
So soll Stades Innenstadt lebendig bleiben
jab. Stade. Nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie sehen sich die deutschen Innenstädte, so auch Stade, mit einem massiven Wandel konfrontiert. Das Einkaufs-, Arbeits- und Freizeitverhalten hat sich verändert. Durch die aktuelle Situation wird die Entwicklung noch weiter vorangetrieben. Um Ideen und Konzepte für eine lebendige Stader Innenstadt zu sammeln, veranstaltete die SPD Stade eine Ideenwerkstatt, an der Parteimitglieder und Stader gleichermaßen teilnahmen.
Als großes Problem sahen die Teilnehmer die leerstehenden Geschäfte. Laut Experten werden in der Innenstadt viele Flächen zu teuer angeboten. Außerdem werden diese den Bedürfnissen moderner Einzelhandelskonzepte z.T. nicht mehr gerecht, erklärt der Vorsitzende der SPD Stade, Kai Koeser. Als Idee sollen für überschüssige Flächen neue Nutzungskonzepte gefunden werden, z.B. als Pop-up-Shops, Wohnraum, Büros oder für kleine Handwerksbetriebe. "Gemeinsam müssen wir als Politik, Verwaltung und Verbände an die Immobilienbesitzer appellieren, ihrer Verantwortung für die Innenstadt gerecht zu werden. Leerstand ist keine gute Investition", sagt Koeser.
Der Einzelhandel vor Ort sollte zudem eine digitale Plattform erhalten, da bisher viele Geschäfte noch über keine Onlinepräsenz verfügen, sagt Koeser. "Wir brauchen eine gemeinsame, professionelle Onlinepräsenz für den Einzelhandel." Mit einem gemeinsamen Online-Shop, entweder im Klick&Collect-Verfahren oder einem Fahrradkurier-Dienst im Stadtgebiet, könnten Händler ihre Stärken ausbauen und Schwächen abfangen.
Mehr und vor allem bezahlbarer Wohnraum für alle Generationen muss laut den Teilnehmern in der Innenstadt entstehen. Umbaumaßnahmen und energetische Sanierung sollten durch die Stadt gefördert werden. "So können kleine Wohnungen entstehen für junge Menschen oder ältere Stader, die ihren Wohnraum verkleinern wollen", erläutert Koeser.
Hinzu kommt, dass die Aufenthaltsqualität verbessert werden muss. Für jedes Alter sollten hier Angebote geschaffen werden.
Ein weiterer Problembereich ist der Platz "Am Sande". Hier gab es bereits viele Ideen. "Hier brauchen wir den Mut, diese auch umzusetzen. Schon allein wegen der großen Strahlkraft des Platzes auf die umliegenden Gebiete. Es ist Zeit für große Veränderungen", sagt Koeser.
"Alle Maßnahmen gegen die Pandemie-Folgen werden nicht verhindern können, dass Geschäfte und Gastronomiebetriebe in der Stader Innenstadt schließen werden", sagt Koeser. Umso wichtiger sei es, jetzt kluge Ideen zu entwickeln, wie die Stadt in Zukunft aussehen könnte. "Wir brauchen neue Ideen und Konzepte und den Mut, diese auch umzusetzen, damit die Stader Innenstadt ein lebendiger und vielfältiger Ort bleibt."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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