Ein Dorf im Schatten der israelischen Besatzung
Frauen aus Palästina berichten in Stade über ihr Leben
Eine Gruppe von sieben außergewöhnlichen Frauen aus Palästina ist am Freitag, 8. September, zu Besuch in Stade. Ab 17 Uhr werden sie in den Gemeinderäumen von St. Josef, Schiffertorsstraße 17, ihre Geschichten erzählen. Auf Einladung der Organisation "Evangelische Frauen* zwischen Elbe und Weser" schildern sie, wie sie den Herausforderungen der israelischen Besatzung trotzen - immer die Bedrohung vor Augen, enteignet zu werden. Die Palästinenserinnen erzählen, wie sie ihre kargen Höfe in blühende kleine Oasen verwandelt haben und nun pflanzen, jäten und Gartenmöbel bauen. Und sie erklären auch, warum sie sich in einer von Männern dominierten Gesellschaft eine Holzwerkstatt aufgebaut haben, und wie sie Besuchern und Besucherinnen aus aller Welt die Geschichte und Gegenwart Palästinas näherbringen.
Garten- und Holzarbeiten als Überlebensstrategie
Die Frauen Lubna, Reem, Taghreed, Ilham, Rasha, Samia und Tuhfa wohnen im palästinensischen Dorf Al-Walajah - von Mauern, Siedlungen und Checkpoints umschlossen, in Sichtweite von Jerusalem. Was bei uns fröhliche Freizeitbeschäftigung ist, wird dort zur Überlebensstrategie: Die Frauen gärtnern und werken in einer Holzwerkstatt. Sie nennen das "Sumud". Auf Deutsch bedeuet dies: "Standhaftigkeit und Existenz ist Widerstand". Stade ist eine der Stationen auf ihrer Reise durch Norddeutschland. In der katholischen St-Josef-Gemeinde präsentieren sie ihre Arbeit, verkaufen ihre Produkte und wollen sich über das Leben auf dem Land – mit und ohne Besatzung – unterhalten.
Die Geschichten der sieben Palästinenserinnen werden mit Bildern aus ihrem Alltag, dem Dorf unter der israelischen Besatzung und ihrer Arbeit untermalt. Nach der Podiumsveranstaltung werden die Frauen einige ihrer Produkte aus der Upcycling-Holzwerkstatt ausstellen und auch zum Verkauf anbieten. Außerdem gibt es traditionelles palästinensisches Essen und Tee für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen.
Unterstützung durch Friedensdienst-Projekt
"Für uns ist diese Begegnung besonders wichtig, denn der nächste Weltgebetstag im März 2024 kommt aus Palästina", erklärt Susanne Decker-Michalek, Referentin der "Evangelischen Frauen* zwischen Elbe und Weser". Auf ihrer Reise durch Norddeutschland werden die Frauen begleitet von einer Friedensfachkraft der Initiative "Kurve Wustrow". Am Samstag, 9. September, werden die Palästinenserinnen noch mit Frauen der internationalen Gärten in Stade zusammentreffen, einem Projekt, das von den Kreislandfrauen begleitet wird. Die "Kurve Wustrow" begleitet und unterstützt die Frauen seit 2016 im Rahmen des Zivilen Friedensdienstes. Der Zivile Friedensdienst (ZFD) ist ein Programm für Gewaltprävention und Friedensförderung in Krisen- und Konfliktregionen. Er setzt sich für eine Welt ein, in der Konflikte ohne Gewalt geregelt werden.
Die Teilnahme an der Veranstaltung in der St.-Josef-Gemeinde ist kostenlos.
Weitere Infos:
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.