Bittere Realität hinter süßen Früchten
Weltgruppe Stade startet weitere Orangen-Aktion
![Die Weltgruppe Stade verkauft Orangen zu einem fairen Preis und unterstützt mit dem Überschuss Wanderarbeiter in Italien | Foto: AdobeStock/francescosgura](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2024/01/04/5/625685_L.jpg?1704361635)
- Die Weltgruppe Stade verkauft Orangen zu einem fairen Preis und unterstützt mit dem Überschuss Wanderarbeiter in Italien
- Foto: AdobeStock/francescosgura
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Orangen gehören zweifellos zu den winterlichen Genüssen, die wir gerne auf unseren Tischen sehen. Doch was viele nicht wissen: Der süße Geschmack verbirgt oft eine bittere Realität für die Erntehelfer, insbesondere in den Orangenfeldern Kalabriens, Süditalien.
Harte Arbeit, magerer Lohn
Rund 2.500 Wanderarbeiter, größtenteils afrikanische Geflüchtete, schuften täglich auf den Feldern, um die orangene Winterfreude zu ermöglichen. Die harte Knochenarbeit wird jedoch schlecht entlohnt – gerade einmal 35 Euro erhalten die Erntehelfer pro Tag.
Unwürdige Lebensbedingungen
Mit solch einem Lohn ist kein menschenwürdiges Leben finanzierbar. Viele Tagelöhner leben daher bei jeder Witterung in Zelten oder Baracken ohne Wasser und Strom. Die Bauern, die diese unfairen Preise zahlen, stehen ihrerseits unter dem Druck der multinationalen Großkonzerne und Handelsketten.
SOS Rosarno: Ein Lichtblick in der Dunkelheit
Doch es gibt einen Lichtblick: SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es auch anders geht. Der Verein schafft direkte Verbindungen zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften, ohne den belastenden Zwischenhandel. Dadurch erhalten die Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und die Möglichkeit, in Würde zu leben.
„Süß statt bitter“
In Deutschland hat die Weltgruppe Stade dieses Jahr sechs Tonnen Orangen unter dem Motto „süß statt bitter“ vermarktet. Dank der Unterstützung von privaten Bestellern, Kirchengemeinden, Jobcentern und weiteren Institutionen konnten 2.000 Euro an Spenden gesammelt werden.
Hilfsprojekte vor Ort
Ein Großteil dieser Spenden fließt in die Unterstützung des Programms „Mediterranean Hope“ des Bundes der evangelischen Kirchen in Italien. Projekte wie „Lichter auf Rosarno“ und das „Haus der Würde“ verbessern die Verkehrssicherheit der Wanderarbeiter und schaffen menschenwürdige Unterkünfte.
Ein Miteinander für eine bessere Zukunft
Die Weltgruppe Stade setzt sich nicht nur für finanzielle Unterstützung ein. Durch Sportangebote, Müllsammelaktionen und Begegnungsmöglichkeiten fördert sie das Miteinander von Einheimischen und Erntehelfern. Die gesamte Bevölkerung vor Ort profitiert so von ökologisch angebauten und fair gehandelten Orangen.
Positive Resonanz und Ausblick
Angesichts des Erfolgs plant die Weltgruppe Stade einen zweiten Bestell-Durchlauf im kommenden Jahr. Orangen können bereits vorbestellt werden, um Ende Februar geliefert zu werden. Bestellungen werden von der Weltgruppe Stade oder in der Christlichen Buchhandlung „Kapitel 17“ in Stade entgegengenommen. Das Projekt „süß statt bitter“ setzt somit ein Zeichen für eine gerechtere und würdevollere Produktion unserer geliebten Winterfrüchte.
Redakteur:Jörg Dammann aus Stade |
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