Landkreis Stade übernimmt die Federführung
Chemieindustrie in Not: Konzept soll Industriestandort Stade sichern

Die chemische Industrie hat  wegen der hohen Energiekosten große Probleme | Foto: Adobe Stock/JT Jeeraphun
  • Die chemische Industrie hat wegen der hohen Energiekosten große Probleme
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Es ist wie eine Kettenreaktion: Erst hat Russland seine Gaslieferungen stark gedrosselt und dann den Gashahn ganz zugedreht. In der Folge explodierten die Preise für Gas und Strom. Dadurch schnellten bei energieintensiven Unternehmen die Herstellungskosten in die Höhe. Betroffen sind auch die Betriebe im Industriegebiet Stade-Bützfleth. Sie haben ihre Produktion gedrosselt, um Kosten zu sparen. Mitarbeiter sind von Kurzarbeit betroffen. Um diese Kettenreaktion zu stoppen - die nächsten Schritte wären womöglich die Einstellung der Produktion und die Entlassung von Beschäftigten -, soll für den Industriestandort Stade ein Standortsicherungskonzept erarbeitet werden. Die Federführung hat dabei nicht die Stadt, auf deren Gebiet das Industrieareal liegt, sondern der Landkreis.

Die Anregung dazu kam vom niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). "Es braucht ein Standortentwicklungskonzept, um den Chemiestandort Stade zu halten, ihn weiterzuentwickeln und zukunftsfähig aufzustellen", erklärte der Minister. Dabei geht es nicht nur um die Zukunftsperspektiven für die kommenden Jahrzehnte, sondern vor allem darum, wie den Firmen zeitnah geholfen werden kann, damit sie wegen der hohen Energiekosten in Deutschland ihre Produktion nicht ins Ausland auslagern.

Stade muss als Industrie- und Chemiestandort gesichert werden

Gerade die Chemieunternehmen am Industrie­standort Stade sind besonders energieintensiv und daher auf eine günstige und verlässliche Energieversorgung angewiesen. Als wichtigen Schritt zur Standortsicherung soll es einen sogenannten Industriestrompreis geben, um energieintensive Betriebe im Land zu halten. Der Preis soll bei 7 Cent je Kilowattstunde liegen und für zehn Jahre gelten.

Das Standortentwicklungskonzept soll aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt, den Stader Chemie- und Industriestandort zukunftssicher zu machen - auch in Hinblick auf klimaneutrale Produktionsweisen. Mittlerweile steht fest, dass die Wirtschaftsförderung des Landkreises das Projektmanagement bei der Erstellung des Papiers übernimmt.

Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen 300.000 Euro für die Ausarbeitung des Konzeptes bereitgestellt werden. Dabei übernimmt das Land 90 Prozent der Kosten, die restlichen zehn Prozent gibt der Landkreis dazu. Ein Lenkungskreis soll die Planungen begleiten, Landrat Kai Seefried wird den Vorsitz übernehmen. Dieser Runde werden u.a. die IHK und die Hansestadt Stade angehören. Das Wirtschaftsministerium hat bereits angekündigt, sich als beratendes Mitglied mit an den Tisch setzen zu wollen.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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