Käpt'n haut in den Sack
Frühes Aus für Fähr-Attraktion

Reeder und Kapitän Sven Fischer | Foto: archiv
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Zu wenige Passagiere und Motorschaden / Sven Fischer setzt Charter-Betrieb fort

tp. Stade. Es sollte ein maritimer Knüller der Touristenstadt Stade werden, doch nach nur fünf Wochen hat Fähr-Unternehmer Sven Fischer (40) den Linienverkehr zwischen Stadersand, Lühe und Hamburg begraben.
Am vergangenen Sonntag gab Fischer mit einem Aushang im Ausflugslokal "Elbblick" in Stadersand überraschend das sofortige Aus der einzigen Linien-Fähre von Stade nach Hamburg bekannt. Er nennt mangelnde Fahrgastzahlen und einen Motorschaden an seinem Schiff als Gründe.
Bernd Thiele, Hausmusiker im "Elbblick", macht sich Sorgen um Kapitän und Reeder Fischer, dem die finanziellen Sorgen offenbar körperlich und seelisch zugesetzt haben. "Er hat in kurzer Zeit bestimmt 20 Kilo abgenommen, ist nur noch ein Schatten seiner selbst", so Bernd Thiele.
Am 11. April war Fischer, der seine Reederei "Personenschifffahrt Brunsbuettel" mit den Schiffen "Nordstern" für bis zu 300 Personen und der "Germania" für bis zu 200 Personen von Vorbesitzer übernommen hatte (das WOCHENBLATT berichtete), mit Enthusiasmus in den Linienverkehr ab Stade eingestiegen. Doch statt der erwarteten 200 Passagiere pro Tag zählte er jeweils maximal 50 Fahrgäste. Fischer gibt fehlende Unterstützung der Stadt Hamburg Mitschuld an dem Fahrgastmangel. Einer der begehrten Anlegeplätze an den Landungsbrücken sei ihm verwehrt worden. So ging er in Altona vor Anker. Doch dort sei ihm jegliche Werbung verboten worden, sagt Fischer.
Als dann noch die "Germania" einen kapitalen Totalschaden erlitt, musste er aus finanziellen Erwägungen den Linienverkehr ab Stade einstellen. Neben den Reparaturkosten von 150.000 Euro schlagen Charter-Ausfälle mit inzwischen 30.000 Euro zu Buche.
Reeder Fischer will weitermachen und sich nun "voll auf den Charterbetrieb konzentrieren". Mit der „Nordstern“ fährt er an zwei Tagen in der Woche zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven. Charter-Touren ab Stadersand sind weiter bei der Stade Tourismus GmbH" buchbar. Deren Chef, Egon Ahrens, bedauert den Wegfall des Linienverkehrs: "Er war eine extrem wichtige Ergänzung unseres Angebots. Wir haben das Projekt sehr gepusht. Es ist eine herbe Enttäuschung."
• www.elberlebnis.de, www.stade-tourismus.de

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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