Tipps von der Verbraucherzentrale
Gemeinsam durch die Preiskrise
![Viele Verbraucher müssen angesichts gestiegener Preise und Inflation sparen | Foto: Adobestock / Industrieblick](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2023/03/14/2/561222_L.jpg?1678793957)
- Viele Verbraucher müssen angesichts gestiegener Preise und Inflation sparen
- Foto: Adobestock / Industrieblick
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Unter dem Motto „Gemeinsam durch die Preiskrise“ informieren die niedersächsischen Verbraucherzentralen zum Umgang mit steigenden Preisen. Hanna Linsenbarth, Beraterin bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Stade, gibt Tipps, um gut durch die Preiskrise zu kommen.
WOCHENBLATT: Mit welchen Problemen kommen die Verbraucherinnen und Verbraucher in Zeiten der Preiskrise zu Ihnen?
Hanna Linsenbarth: Das geht quer durch die Gesellschaft. Da gibt es einmal die junge Familie, die wegen des derzeit hohen Zinsniveaus Probleme hat, den Kredit für den Hausbau zu finanzieren. Andere können die hohen Strom- oder Gaspreise kaum noch stemmen und wissen nicht, welche Entlastungsmaßnahme wie greift. Nicht zuletzt bereiten in dem Bereich noch untergeschobene Verträge oder viel zu hoch angesetzte Abschläge zusätzliche Probleme.
WOCHENBLATT: Worauf kann man im Alltag achten, um nicht in die Kostenfalle zu gelangen?
Hanna Linsenbarth: Das fängt schon beim Einkauf im Supermarkt an. Viele Läden wenden Verkaufstricks an, die ins Geld gehen können. Ein Beispiel: Bei einem roten Preisschild denken viele Kunden, es handelt sich um ein Sonderangebot. Rein rechtlich muss das nicht so sein. Händler können sich die Farben ihrer Preisschilder aussuchen. Rot bedeutet also nicht automatisch, dass der Preis reduziert ist. Manche Märkte setzen auch auf den Sortentrick. Sie reduzieren nicht die ganze Produktpalette im Regal, sondern nur ausgewählte Varianten, z.B. bei Chips nur die Geschmacksrichtungen Paprika und Chili. Problematisch wird dies dann, wenn man unbedarft zugreift und nicht genau hinschaut.
WOCHENBLATT: Viele gehen jetzt online auf Schnäppchenjagd, um ihren Geldbeutel zu entlasten. Gibt es hier etwas zu beachten?
Hanna Linsenbarth: Zum Beispiel besteht bei mobilen Anwendungen, den sogenannten In-App-Käufen, die Gefahr, dass ungewollt Geld ausgegeben wird. Das betrifft zum Beispiel Spiele-Apps, die sich zunächst ohne Gebühr herunterladen lassen – wichtige Zusatzfunktionen werden dann jedoch erst gegen Geld freigeschaltet. Meist tappen Kinder und Jugendliche ohne es zu merken in diese Kostenfalle, da in der Regel ein Fingertipp ausreicht. Dass ungewollt sehr viel Geld ausgegeben wurde – mitunter sind vierstellige Beträge möglich – offenbart erst die nächste Telefonrechnung. Schutz bietet eine Drittanbietersperre, die Verbraucherinnen und Verbraucher vom Anbieter kostenlos aktivieren lassen können. Außerdem sollten hinterlegte Zahlungsarten immer mit einem Passwort geschützt oder ganz deaktiviert werden.
WOCHENBLATT: Neben den vermeintlich kostenlosen Online-Spielen versteckt sich auch hinter dem ein oder andere Schnäppchen eine böse Überraschung – warum?
Hanna Linsenbarth: Schnäppchen sind ein weit verbreitetes Lockmittel von Fake-Shops. Besonders beliebte Produkte werden dort günstiger als in anderen Shops angeboten. Fake-Shops zu entlarven, ist aber nicht einfach: Sie sind gut gemacht, wirken seriös und echt. Mitunter nutzen sie Kopien bereits existierender Websites. Wer also auf ein außerordentlich günstiges Angebot stößt, sollte misstrauisch sein und vorab in Erfahrung bringen, wer Inhaber des Shops ist. Ein Blick ins Impressum ist daher unablässig.
Auch die Angaben zur Zahlungsart sollten vorab überprüft werden: Ist die Bezahlung nur per Vorkasse, Sofortüberweisung oder Gutscheinbezahlung möglich, ist das meist ein Indiz für einen Fake-Shop. Teils werden auch andere Zahlungsarten angeboten, sind aber aufgrund „technischer Probleme“ nicht verfügbar.
Kostenlose Online-Vorträge
Um die Verbraucherinnen und Verbraucher in der Preiskrise zu unterstützen, bieten die Verbraucherzentralen noch bis Freitag, 17. März, kostenlose Online-Veranstaltungen an:
- Mittwoch, 15. März, 18.30 bis 19.30 Uhr: Immobilien im Zinshoch: Finanzierung und Anschlussfinanzierung
- Donnerstag, 16. März, 14 bis 15.30 Uhr: Kostenfalle In-App-Käufe
- Donnerstag, 16. März, 18 bis 19 Uhr: Soforthilfe, Energiepreisbremsen und Preiserhöhungen. Was sind meine Rechte?
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Anmeldung unter www.verbraucherzent-rale-niedersachsen.de/WVT2023
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