Bittere Bilanz für 2023
Güterumschlag im Stader Seehafen geht um 26 Prozent zurück

Die Bilanz für den Stader Seehafen ist ernüchternd: Der Güterumschlag ging im vergangenen Jahr deutlich zurück | Foto: Martin Elsen/nord-luftbilder.de
  • Die Bilanz für den Stader Seehafen ist ernüchternd: Der Güterumschlag ging im vergangenen Jahr deutlich zurück
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Der Warenumschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen war auch im vergangenen Jahr rückläufig. Er sank im Vergleich zu 2022 von 54 auf 50 Millionen Tonnen. Das ist ein Minus von sieben Prozent. Besonders stark von der negativen Entwicklung war der Stader Seehafen betroffen. Dort liegt der Rückgang sogar bei mehr als 26 Prozent. Die Zahlen wurden Jahrespressekonferenz genannt, die der landeseigene Hafenbetreiber NPorts gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium abhielt.

Energiehäfen als Garanten für Versorgungssicherheit

Für den erneuten Rückgang beim Hafenumschlag machte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) die geopolitischen Rahmenbedingen verantwortlich: "Die Nachfrage von Verbrauchern und Industrie war im Geschäftsjahr 2023 durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, Inflation und steigende Zinsen sowie die nachlassende Wirtschaftsleistung Chinas belastet." Als positiv bewertete der Minister der Errichtung der LNG-Anleger in Wilhelmshaven und Stade. Beide Häfen seien jetzt Garanten für eine sichere Versorgung Deutschlands mit Energie – und ein Zeichen dafür, dass die Klimawende vorangetrieben werde. "Die LNG-Anleger sind nicht nur für die kurzfristige Versorgungssicherheit geplant worden, sondern sollen in Zukunft auch dazu dienen, dass grüner Wasserstoff anlandet", so Lies. 

Planungen am Stader Seehafen schreiten weiter voran

In Stade fehlt noch das schwimmende LNG-Terminal

Die beiden Anleger würden eindrucksvoll zeigen, wie mit den Häfen der wirtschaftliche Wandel im Land sowie die Energiewende unterstützt werden kann, bekräftigte NPorts-Geschäftsführer Holger Banik. 
Die Hafenanlagen würden für den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energien vorbereitet, um so nahtlos den Übergang hinzubekommen. Banik verwies darauf, dass erst im Dezember der neue Stader Energiehafen an die Betreiber übergeben wurde. Noch fehlt das Spezialschiff "Energos Force" (früher: "Transgas Force"), das als schwimmendes LNG-Terminal das verflüssigte Erdgas wieder regasifiziert.

Die offizielle Inbetriebnahme dürfte nach dem jetzigen Stand Anfang April erfolgen. Das Schiff wird in der zweiten Märzhälfte in Stade erwartet (mehr zum schwimmenden Stader LNG-Terminal lesen Sie hier). Wie berichtet, wird derzeit zusätzlich das landgestützte Terminal der HEH (Hanseatic Energy Hub) entwickelt, das im Jahr 2027 in Betrieb gehen soll. Der Anleger ist mit Blick auf die Zukunft geplant und entwickelt, denn später soll dort Ammoniak umgeschlagen werden, aus dem Wasserstoff gewonnen wird. 

Wo bleibt das schwimmende LNG-Terminal für Stade?

Ernüchternde Zahlen für den Stader Seehafen

Aktuell stellt sich die Realität beim Stader Seehafen aber wenig erfreulich dar. Mit einem Umschlag von 3,76 Millionen im Jahre 2023 fällt die Hafenbilanz äußerst ernüchternd aus. Im Vorjahr waren es noch 5,11 Millionen Tonnen (minus 26 Prozent). Bei den festen Massengütern war der Rückgang mit 40 Prozent noch dramatischer. Der Umschlag von chemischen Produkten hingegen verzeichnete nur ein leichtes Minus von vier Prozent. Wurden 2022 insgesamt 1,81 Millionen Tonnen umgeschlagen, waren es 2023 nur noch 1,74 Millionen Tonnen. Der Rückgang beim Umschlag chemischer Produktion erscheint noch moderat. Denn im Zuge der Energiekrise, verbunden mit erhöhten Kosten für Erdgas, hat insbesondere die energieintensive chemische Industrie drastisch ihre Produktion gedrosselt. Für dieses Jahr wird nun eine Erholung in der Chemiebranche erwartet. Die Industrie vor Ort plant, ihre Produktion wieder hochzufahren - trotz Energiekosten, die im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähig sind.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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