Am Stader Hinterdeich soll eine Einrichtung für 119 Personen entstehen
Investor will ein Pflegeheim bauen

So soll das geplante Pflegeheim aussehen  Visualisierung: Architekt Tim Schulenburg
  • So soll das geplante Pflegeheim aussehen Visualisierung: Architekt Tim Schulenburg
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jd. Stade. Der Bedarf an Pflegeplätzen für ältere Menschen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Um künftig die Nachfrage in Stade zu decken, plant ein privater Investor die Errichtung eines Seniorenpflegeheims mit 119 Plätzen. Ein Standort für die Pflegeeinrichtung ist bereits gefunden. Das Gebäude mit V-Grundriss soll auf einem rund 5.300 Quadratmeter großen Gelände am Hinterdeich entstehen. Mit dem Bau soll im ersten Quartal 2020 begonnen werden.

Der Architekt ist in der Region kein Unbekannter: Tim Schulenburg hat im Landkreis schon verschiedene Bauprojekte realisiert. Derzeit werden unter seiner Federführung 24 Mietwohnungen in Agathenburg errichtet. Schulenburg ist aber vor allem in Hamburg beim Bau von Mehrfamilienhäusern aktiv. In Hamburg hat Schulenburg auch Investor Torsten Rieckmann kennengelernt, der jetzt mit seiner Firma Senectus GmbH das Pflegeheim in Stade bauen will.

Im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg waren der Architekt und der Investor sozusagen "Nachbarn" mit ihren Bauprojekten: Schulenburg errichtete dort ein Gebäude mit Seniorenwohnungen und Rieckmann schuf mit einem Geschäftspartner das Studentenwohnheim "Woodie", das als derzeit größtes Holzhaus Hamburgs architektonische Maßstäbe gesetzt hat. Das preisgekrönte Holzbauwerk wurde in Modulbauweise errichtet und gilt als Sinnbild modernen Bauens.

Das Seniorenheim in Stade wird zwar nicht so spektakulär ausfallen, dennoch wird der von Schulenburg entworfene Baukörper sicher eine Bereicherung des Ortsbildes gerade in diesem aus städtebaulicher Sicht nicht gerade verwöhnten Teil der Hansestadt darstellen. Der zweigeschossige Bau mit Staffelgeschoss soll sich zum Hinterdeich öffnen. Dort sind 22 Kfz-Stellplätze vorgesehen. Der eine Gebäudeflügel wird entlang des jetzigen Industriegleises verlaufen, der andere an die benachbarten Kleingärten angrenzen. Damit das Gebäude wie geplant platziert werden kann, nehmen Stadt und Investor einen kleinen Grundstückstausch vor.

"Es soll möglichst viel Grün erhalten, aber auch geschaffen werden", sagt Schulenburg. Vorgesehen sei, auf dem Parkplatz Bäume zu pflanzen und die Dachflächen zu begrünen. Auch eine große Terrasse sei geplant. Als großen Vorteil wertet Schulenburg die citynahe Lage. Die Stader Altstadt ist zu Fuß in nicht einmal zehn Minuten zu erreichen.

Die bestehenden Gebäude werden abgerissen. Das Gelände, das einmal der RAISA gehörte, wurde zuletzt von einem Abbruch- und Entsorgungsunternehmen genutzt. Früher befand sich dort ein Schlachthof. Ein Rampe erinnert noch daran, dass das Schlachtvieh direkt mit der Bahn dorthin transportiert werden konnte. Derzeit hat noch die CDU auf dem Gelände ihre Kreisgeschäftsstelle. Nach Angaben von Schulenburg werden bereits Gespräche über einen Umzug geführt.

Ausnahme vom B-Plan erforderlich
Um das Bauprojekt in der vorgesehenen Form realisieren zu können, ist eine Befreiuung von den Festsetzungen des Bebauungsplans erforderlich. Unter anderem werden die im B-Plan festgelegte Baugrenze und Gebäudelänge überschritten. Seitens der Verwaltung wird die Befreiung befürwortet und als sinnvoll erachtet. So könne die "attraktive Architektur" wirtschaftlich umgesetzt werden.

Bürgermeisterin Silvia Nieber verweist in einer Mitteilung an die Politik darauf, dass die geplante "Bebauung eine hohe Wertigkeit aufweist und als ein weiteres Verbindungselement zwischen dem Altländer Viertel und der Altstadt bzw. dem Holzhafen angesehen werden kann."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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