Als Standort im Gespräch
LNG: Bekommt Stade 2023 ein schwimmendes Terminal?

Minister Bernd Althusmann (re.) und NPorts-Geschäftsführer Holger Banik präsentieren eine Visualisierung  | Foto: NPorts
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jd. Stade. Deutschland will so schnell wie möglich über LNG-Terminals verfügen, um Flüssiggas als Alternative zu russischem Erdgas importieren zu können. Nach dem bisherigen langwierigen Genehmigungsverfahren ist davon auszugehen, dass die Behörden für den Bau des Terminals am Stader Seehafen frühestens zum Jahreswechsel grünes Licht geben. Mit einer Inbetriebnahme der kompletten Anlage dürfte dann nicht vor 2025 zu rechnen sein. Nun ist Stade aber ins Gespräch gebracht worden im Zusammenhang mit einer Zwischenlösung: Am Hafen könnte für einen befristeten Zeitraum ein schwimmendes LNG-Terminal installiert werden. Dafür würde für zwei Jahre ein Spezialschiff andocken, das Flüssiggas wieder in einen gasförmigen Zustand umwandelt (Regasifizierung), um es ins Gasnetz einspeisen zu können.

In der vergangenen Woche wurde in Wilhelmshaven, wo ebenfalls eine LNG-Anlage entstehen soll, damit begonnen, die technischen Voraussetzungen für ein schwimmendes Terminal als Übergangslösung zu schaffen. Zum Start des Projekts war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vor Ort. Er betonte die nationale Bedeutung der LNG-Projekte für die Gasversorgung: "Wir sind dabei, uns aus der Klammer russischer Importe zu lösen." Bis die Energiewende umgesetzt sei und erneuerbare Energieträger wie "grüner" Wasserstoff genutzt werden können, müsse Deutschland sich Flüssigerdgas aus anderen Regionen der Welt beschaffen.

Aktuelle Infos rund um das Thema LNG-Terminal in Stade

Habeck nutzte seinen Besuch in Niedersachsen, um mit Umweltminister Olaf Lies (SPD) eine Vereinbarung zu unterzeichnen, in der auch Stade erwähnt wird - als möglicher Standort für ein schwimmendes LNG-Terminal. Laut dieser gemeinsamen Absichtserklärung zwischen Bund und Land sollen nun vier, statt wie bisher vorgesehen drei, Regasifierungsschiffe gechartert werden. Wilhelmshaven und Brunsbüttel sind als Standorte bereits gesetzt. Als potenzielle Liegeplätze für die zwei anderen Spezialschiffe werden in dem Papier Rostock, Hamburg-Moorburg, das niederländische Eemshaven - und eben auch Stade - genannt. Das bedeutet, dass für Stade - ohne jetzt ins Detail zu gehen - zumindest theoretisch eine 50-prozentige Chance besteht, ein schwimmendes Terminal zu erhalten.

Hinter den Kulissen, so heißt es, soll sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) für ein schwimmendes Terminal in Stade stark machen, nachdem Lies sich mit dem vor der Haustür seines Wahlkreises gelegenen Wilhelmshaven durchsetzen konnte. Althusmann hob jetzt noch einmal die Bedeutung des "Gesetzes zur Beschleunigung des Einsatzes verflüssigten Erdgases" (LNG-Beschleunigungsgesetz) hervor, das derzeit auf Bundesebene erarbeitet wird. Sofern dieses Gesetzespaket zügig verabschiedet wird, könnte womöglich auch der Bau des landseitigen LNG-Terminals in Stade schneller umgesetzt werden.

Kritik gibt es seitens der Umweltschützer:

Umweltschützer bleiben dabei: Kein LNG-Terminal in Stade
Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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