Wichtigste Komponente für Batterien von E-Autos
Stade als Standort für die Lithium-Produktion geplant
E-Mobilität lautet das Zauberwort, wenn es um die Zukunft des Autoverkehrs geht. Für diese elektrische Zukunft des Autofahrens könnte in Stade ein nicht unwesentlicher Beitrag geleistet werden. Im Industriegebiet Bützfleth (Chemiepark Stade) soll eine Lithium-Produktion entstehen. Lithium ist eine wichtige Komponente bei der Herstellung von Autobatterien.
Künftige Fläche wurde bereits reserviert
Die Firma Prime Lithium plant in Stade den Aufbau eines Werkes. Dafür wurde kürzlich mit dem Chemieunternehmen ein Vertrag über die Reservierung einer 22 Hektar großen Fläche unterzeichnet. Stade verfüge über alle Vorteile eines Chemie-Verbundstandorts und ermögliche beispielsweise die direkte Rohstoff-Integration für die geplante Lithium-Produktion, heißt es von Prime Lithium. Nach Ansicht des Unternehmens gibt es nur wenige Standorte in Deutschland, die ähnlich gute Voraussetzungen bieten, um eine Produktionsanlage zur Herstellung großer Mengen Lithiumhydroxid zu errichten. Die Lage am Stader Seehafen sei strategisch günstig.
Wichtiger Rohstoff für Hochleistungsbatterien
Prime Lithium wurde 2021 als Tochterunternehmen der Deutschen Rohstoff AG gegründet, "um sich in der schnell wachsenden Batteriewertschöpfungskette in Deutschland zu positionieren". Lithium gilt als der wichtigste Rohstoff, wenn es um moderne Hochleistungsbatterien für die Elektromobilität geht. In den vergangenen zwei Jahren arbeitete ein Team der Deutschen Rohstoff AG gemeinsam mit externen Experten daran, sich mit geeigneten Verfahren zur Verarbeitung von Lithium-Vorprodukten auseinanderzusetzen und eine mögliche Umsetzung in Deutschland zu prüfen.
Forschungszentrum und Pilotanlage
Prime Lithium möchte die Verfahren bei der Lithiumverarbeitung verbessern. Auf dem Gelände des Stader Chemieparks hat das Unternehmen dafür im Juli ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Betrieb genommen. Dort arbeitet ein Team von Chemikern und Technikern an der Optimierung wichtiger chemischer und prozesstechnischer Details bei der künftigen Produktion. Dazu gehört auch die Planung einer Pilotanlage in Stade. Deren Bau soll spätestens 2025 erfolgen. Das langfristige Ziel sei es, Batteriechemikalien von höchster Reinheit und Qualität zu produzieren, um so "die Lücke zwischen der Rohstoffindustrie und der europäischen Wertschöpfungskette im Bereich der Elektromobilität zu schließen".
Stärkung der heimischen Autoindustrie
Sofern das Vorhaben in Stade realisiert wird, soll dort später sogenanntes "batteriegerechtes" Lithium hergestellt werden, das als Schlüsselkomponente in modernen Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterien gilt. Die Deutsche Lithium möchte zudem ihr technischen Know-how einsetzen, Leistungsfähigkeit von Batterien für Elektrofahrzeuge weiter zu steigern. Neben der Schaffung neuer Wertschöpfungsketten soll mit der künftigen Lithium-Produktion für E-Autos auch die deutsche und europäische Automobilindustrie gestärkt werden.
Der weitere Zeitplan hängt vom Fortschritt der Genehmigungsverfahren, den Forschungsergebnissen zur Optimierung der Herstellung sowie nicht zuletzt von der Finanzierung ab. Prime Lithium plant, sich mittelfristig weitere Investoren zu suchen sowie Fördermittel einzuwerben.
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