Heilpraktikerin und Psychotherapeut nach Massen-Drogenrausch angeklagt

Mehr als 160 Rettungskräfte kümmerten sich bei dem Großeinsatz in Handeloh-Inzmühlen um die unter Krampfanfällen und Halluzinationen leidenden Seminarteilnehmer
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  • hochgeladen von Bianca Marquardt

bim. Handeloh. Nach dem Drogenrausch von 27 Semi­narteilnehmern in einem Tagungszentrum in Handeloh (Landkreis Harburg) im September 2015, bei dem sich Heilpraktiker, Homöopathen und Ärzte in teilweise lebensbedrohlichem Zustand befanden, hat die Staatsanwaltschaft Stade jetzt Anklage erhoben gegen eine 49-jährige Heilpraktikerin aus Aachen und deren 51-jährigen Ehemann, einen Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten. Ihnen wird u.a. Besitz von Betäubungsmitteln in „nicht unerheblicher Menge“ vorgeworfen. Der Vorwurf der Körperverletzung ist dagegen vom Tisch, weil eine sogenannte „eigenverantwortliche Selbstgefährdung“ der Teilnehmer angenommen wird.
Das Verfahren wegen Beihilfe zum Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen zwei Seminarteilnehmer, die die 51 und 49 Jahre alten Angeschuldigten bei der Ausrichtung des Seminars unterstützt haben, wurde mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt.
Rückblick: Am 4. September 2015 kam es zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte in Handeloh-Inzmühlen. In einem Seminar im dortigen Tagungszentrum sind laut Staatsanwaltschaft die „persönliche Selbsterfahrung“ und die „Förderung der Bewusstseinsentwicklung“ thematisiert worden. In diesem Zusammenhang sollen die Angeschuldigten verschiedene Betäubungsmittel - darunter die bewusstseinserweiternde Droge 2C-E - zwecks Durchführung einer Psycholyse an die 27 Teilnehmer zur Einnahme verteilt haben. Doch dieses "Experiment" geriet außer Kontrolle.
Um die anschließend unter Krampfanfällen, Atemnot, Bewusstlosigkeit und Halluzinationen leidenden Seminarteilnehmer zu behandeln und in Krankenhäuser zu bringen, waren mehr als 160 Retter von Feuerwehr, DRK, Johannitern und Polizei im Einsatz.
Damit die 49-Jährige und der 51-Jährige nicht auch noch Gewinn aus dem Vorfall schlagen - sie hatten (Netto-)Honorare in Höhe von ca. 7.000 Euro eingenommen - hat die Staatsanwaltschaft Stade bereits im Ermittlungsverfahren Bargeld in Höhe von rund 3.500 Euro gesichert.
Die Heilpraktikerin und der Diplom-Psychologe müssen bei einer Verurteilung wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge mit einer Freiheitsstrafe zwischen einem und 15 Jahren und der Verhängung eines Berufsverbots rechnen.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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