Solidarische Landwirtschaft ist die Alternative zur industriellen Landwirtschaft: "Vom Acker in den Mund"

Einige Mitglieder der SoLaWi Buchholz/Biohof Quellen (v. li.): die angehende Gärtnerin Mona Lemker, Eike Seidel, der zweite Vorsitzende Matthias Keßler und Vorsitzender Wolfgang Gerull
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  • Einige Mitglieder der SoLaWi Buchholz/Biohof Quellen (v. li.): die angehende Gärtnerin Mona Lemker, Eike Seidel, der zweite Vorsitzende Matthias Keßler und Vorsitzender Wolfgang Gerull
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(bim). In Zeiten zunehmender industrieller Landwirtschaft, Lebensmittelskandalen sowie globaler, undurchschaubarer und klimafeindlicher Transportwege besinnen sich immer mehr Verbraucher auf regionale Produkte. Um zu wissen, woher ihre Lebensmittel stammen und um eine vielfältige bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten, haben 16 Verbraucher nun die erste „Solidarische Landwirtschaft“ (SoLaWi) in der Region gegründet - die SoLaWi Buchholz/Biohof Quellen.
SoLaWi bedeutet: Mehrere Privat-Haushalte teilen sich die Kosten einer landwirtschaftlichen Anbaufläche, wofür sie im Gegenzug deren Ernte-Ertrag erhalten.
Für den Gemüseanbau stellen die Hof-Pächter Matthias Keßler und Corinna Dahl derzeit eine 2.500 Quadratmeter große Fläche auf dem 200 Hektar großen Hof Quellen zur Verfügung, die von den Mitgliedern beackert wird.
Auf den Einsatz von Pestiziden wird verzichtet, Schädlinge von Hand eingesammelt. Um den Boden fruchtbar zu halten, werden in den Anbau-Pausen u.a. Phacelia, Hafer und Sonnenblumen angepflanzt.
Bei der SoLaWi Buchholz/Biohof Quellen werden bislang rund 20 Gemüsesorten angebaut, u.a. Zwiebeln, Bohnen, Mangold, Rosenkohl, Wirsing, Grünkohl, Kürbis, Möhren und Kohlrabi sowie Kräuter wie Petersilie, Rucola und Schnittlauch. Demnächst wird die SoLaWi auf dem Meilsener Pflanzenhof bei Buchholz ein Gewächshaus anmieten, in dem etwa Tomaten, Paprika, Auberginen und Gurken gezüchtet werden, die im Freiland nicht so gut wachsen.

Ernteanteile kaufen

Um mitzumachen, kaufen Verbraucher Ernte-Anteile. Ein Ernte-Anteil kostet derzeit 600 Euro pro Wirtschaftsjahr. Von einem Ernteanteil können zwei Erwachsene mit Gemüse versorgt werden. Ein halber Anteil entspricht einem Erwachsenen oder zwei kleinen Kindern. Das Gemüse wird nach der Ernte sofort verteilt - in der Hochsaison bis zu dreimal pro Woche. An zwei Stellen - auf dem Biohof Quellen in Wistedt und im „Soundhouse“ in Buchholz - können die SoLaWi-Mitglieder dank eigenem Schlüssel dann rund um die Uhr ihre Ernte abholen. „Da wir noch keine Lagermöglichkeiten haben. lautet das Prinzip: ‚Vom Acker in den Mund‘“, so Vorsitzender Wolfgang Gerull. • Nähere Infos gibt es www.steinbeck-transition.de

Rasante Vereinsgründung

Die Idee zur Vereinsgründung hatten Felicitas und Wolfgang Gerull. Zum ersten Treffen Anfang des Jahres kamen 20 Interessierte. Bereits im März wurde gepflanzt, die erste Ernte Mitte Mai eingefahren. Und die war dank des feucht-warmen Sommers ein Erfolg. Aktuell gehören der SoLaWi rund 50 Mitglieder mit 22 Ernte-Anteilen an.

Der Biohof Quellen

Seit Sommer 2005 haben Matthias Keßler und Corinna Dahl den Hof Quellen gepachtet, der seit 2008 biozertifiziert ist. Wer den Hof und die SoLaWi kennenlernen möchte, hat dazu am Sonntag, 11. Oktober, ab 11 Uhr Gelegenheit. • Weitere Infos: www.biohof-quellen.de.

Einige Mitglieder der SoLaWi Buchholz/Biohof Quellen (v. li.): die angehende Gärtnerin Mona Lemker, Eike Seidel, der zweite Vorsitzende Matthias Keßler und Vorsitzender Wolfgang Gerull
Kleine Salatpflänzchen | Foto: Gerull
Mit einem Teil der Kürbis-Ausbeute: Annelie Steckel (li.) und Mona Lemker | Foto: Gerull
Blick auf den farbenprächtigen Mangold
Auf Pestizide wird verzichtet. Auch die Raupen werden von Hand eingesammelt | Foto: Gerull
So wächst Rosenkohl
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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